INNSBRUCK. In seiner zweiten Ausgabe wartet das Journalismusfest Innsbruck erneut mit internationalen Gästen, erstmals auch aus Afrika und den USA, und breit gefächerten Themen auf. An 15 Orten in der Tiroler Landeshauptstadt finden von 12. bis 14. Mai 2023 über 50 großteils frei zugängliche Veranstaltungen statt. Dabei sein werden unter anderem Vertreter russischer Exilmedien, Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga und der polnische Intellektuelle Adam Michnik.
Aus dem Exil in Riga kommen die Herausgeberin des größten russischen Exilmediums, Meduza, Galina Timtschenko, und die Chefredakteurin des russischen Online-Mediums Takie Dela, Maria Bobyleva, nach Innsbruck. Erwartet werden auch Vertreter des belarussischen Exilmediums NEXTA, jetzt mit Hauptsitz in Warschau, und Roman Stepanovych vom selbstfinanzierten ukrainischen Online-Portal Zaborona.
Zu den Special Guests zählt Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe. Die deutsche Friedenspreisträgerin 2021 ist mehrfach ausgezeichnete Autorin, Filmemacherin und feministische Essayistin. Die in ihrer Heimat politisch Verfolgte wird beim Journalismusfest über ihre jüngste Essaysammlung "Black and Female. Gedanken zur postkolonialen Gesellschaft" sprechen.
Bei der Eröffnung am Freitag, den 12. Mai, wird mit Adam Michnik einer der einflussreichen Publizisten und Intellektuellen Osteuropas anwesend sein. Der Mitgründer der Gewerkschaft Solidarność kämpft nach wie vor als Gründer und Chefredakteur der liberalen größten Tageszeitung Polens, Gazeta Wybocrza, gegen die Bedrohung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Polen.
Über spektakuläre und riskante journalistische Recherchen berichten VertreterInnen namhafter Investigativ-Redaktionen. Bisher unbekannte Hintergründe zum "Ibiza-Video" will die Redaktion des Standard-Podcast "Inside-Austria" liefern.
Herausforderungen im Klimajournalismus sind ein weiterer Schwerpunkt des diesjährigen Festivals, an der selbstkritischen Debatte "Sind wir gut genug?" nimmt auch APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger teil. Erstmals in Österreich gibt es beim Festival einen Reporter Slam. Das Festival wird größtenteils öffentlich finanziert, vor allem durch Stadt Innsbruck, Land Tirol, Innsbruck Tourismus, die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Tirol Werbung und die Universität Innsbruck. (APA)