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© Land OÖ / Margot Haag

Rainer Reichl , LH-Stv.in Christine Haberlander, Bernd Lamprecht, Gerhard Durstberger.

Redaktion 24.08.2022

Land OÖ präsentiert neue Corona-Info-Kampagne

Das Land Oberösterreich startete einen Impfaufruf an alle über 65-Jährigen; Oberösterreich liegt in dieser Altersgruppe im guten Mittelfeld.

LINZ. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren ist Corona ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Wir werden lernen, auch künftig mit Corona zu leben. Derzeit steigen in allen Bundesländern wieder die Fallzahlen. Aller Voraussicht nach werden weitere Infektionswellen im Herbst folgen. Gleichzeitig gibt es, anders als 2021, keine steigende Immunisierung. Im Gegenteil: Während im Vorjahr im Vergleichszeitraum viele Menschen die 2. Teilimpfung erhalten haben, nimmt der Impfschutz aktuell wieder ab. Das Land Oberösterreich beginnt deshalb wieder mit der Sensibilisierung: „Wir werden mit Corona leben müssen. Eigenverantwortung wird wichtiger. Wir bieten und bitten um Schutz für ältere und vulnerable Menschen. Umso mehr kommt es auf eine zielgerichtete Kommunikation mit Information und auch Werbung für die Corona-Schutzimpfung an. Die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums sind die Basis für die neue Kampagne des Landes“, unterstreicht Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat erst in der Vorwoche seine Empfehlung aktualisiert: Alle Über-65-jährigen sind nunmehr aufgerufen, ihren Impfschutz aufzufrischen. Genau da setzt die neue Kampagne des Landes jetzt an. Ein Blick auf die Impfquoten zeigt: Die Ausgangslage in dieser „Hauptzielgruppe“ ist durchaus erfreulich: Vergleicht man die Quote der Vollimmunisierten nach Altersgruppen, liegt Oberösterreich bei den 60- bis 89-Jährigen unter den Bundesländern auf Platz vier, bei den Über-90-Jährigen auf Platz drei.

„Wir sehen aktuell wieder, dass wir das Virus auch weiterhin nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Gerade für die Altersgruppen ab 65 und vulnerable Personen ist ein aufrechter Impfschutz besonders wichtig, um für die Herbstwellen und gegen schwere Infektionen gerüstet zu sein. Wir werden daher einen klaren Fokus darauf legen, möglichst jene Menschen in Oberösterreich von der Impfung zu überzeugen. Sie schützt vor schweren Verläufen und Long Covid. Gerade ältere Menschen und vulnerable Gruppen wollen wir schützen“, betont Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.

Dem schließt sich auch Bernd Lamprecht vom Linzer Kepler Universitätsklinikum an: „Die Impfung ist eine wichtige Maßnahme der Vorbeugung, denn sie schützt sehr verlässlich vor einem schweren Krankheitsverlauf. Der positive Effekt der Immunisierung ist unter anderem an der inzwischen viel geringeren Belastung der Intensivstationen ablesbar. Die Auffrischung des Impfschutzes ist zumindest allen Personen ab 65 Jahren zu empfehlen, zusätzlich und altersunabhängig auch jenen Menschen, die an Erkrankungen leiden, welche mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Infektionskrankheit verbunden sind.“

Um möglichst viele Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher an die Komplettierung bzw. Auffrischung ihres Impfschutzes zu erinnern, startet das Land OÖ am kommenden Wochenende eine neue Informations- und Werbekampagne mit dem Schwerpunkt auf die über
65-jährige Bevölkerung in Oberösterreich.

Auf den Punkt gebracht, was jeder denkt: Corona nervt
Im Rahmen einer unverbindlichen Markterkundung wurden insgesamt fünf oberösterreichische Werbeagenturen eingeladen, ihre Konzepte vorzustellen. Vier davon nahmen diese Einladung an. Eine landesinterne Jury entschied sich einstimmig für die kreative Kampagne der renommierten Linzer Agentur Reichl und Partner.

„Wir freuen uns, dass wir die neue Corona-Impfkampagne des Landes Oberösterreich umsetzen dürfen“ , so Rainer Reichl, Geschäftsführer von Reichl und Partner. „Zumal uns das Thema Gesundheit besonders wichtig ist, auch mir persönlich. Unser Kreativansatz spiegelt wider, was die Leute im mittlerweile dritten Jahr der Pandemie denken, egal ob geimpft oder ungeimpft, dass Corona einfach nur mehr nervt. Das schafft Aufmerksamkeit, vor allem jedoch Identifikation. Ein ehrlicher Ansatz, der nichts beschönigen möchte, dafür aber mit etwas Augenzwinkern vermitteln soll: Mit der Impfung haben wir ein probates Mittel in der Hand. Mit vielen verschiedenen, eigens fotografierten Sujets wollen wir alle relevanten Zielgruppen erreichen und zugleich eine breite Palette an Themen abdecken.“

Verschiedene Models und unterschiedliche Lebenswirklichkeiten auf den Sujets zeigen die Flexibilität der Kampagne, die rasch und unkompliziert etwa auf eine neue Empfehlung des Nationalen Impfgremiums angepasst werden kann. Auch der sogenannte Call-to-Action, die implementierte Handlungsaufforderung, ist variabel: Je nach Zielgruppe – jetzt informieren bzw. jetzt Impfung auffrischen.

Ablauf in zwei Phasen
Die Kampagne wird sich dabei in zwei Phasen entfalten: Die erste Aktivierungsphase lief bis Mitte August 2022. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der allgemeinen Information bzw. der Auffrischungsimpfung für alle Personen über 65 Jahren und solche mit besonderem Risiko. Ausgespielt wird die erste Welle vor allem in Printmedien, aber auch auf Plakaten, City Lights, Infoscreens, im TV und Hörfunk sowie Online und auf Social Media-Plattformen.

Die zweite Phase schließt in der KW 34 (22.-28. August) an die erste an und stellt die Impfung generell in den Mittelpunkt. Dabei werden alle Zielgruppen und ein breites Medienspektrum bespielt. Eine allgemeine Empfehlung des NIG wird vor dem Herbst erwartet.

OÖ: Zusätzliche Impfangebote und Aktionen
Begleitend zur Kampagne hat das Impfteam des Krisenstabes eine Reihe zusätzlicher zielgruppenorientierter Aktivitäten gestartet, um breit für die Impfung zu werben und natürlich auch, um für eine steigende Nachfrage gerüstet zu sein. So wurden etwa alle Seniorenorganisationen und alle Arbeitskreisleiterinnen und Arbeitskreisleiter der „Gesunden Gemeinden“ mit einem Schreiben informiert und gebeten, in ihrem Wirkungskreis für die Auffrischungsimpfung zu werben. Weitere Zielgruppenaktionen etwa im Bereich der Jugend, Bildung oder Wirtschaft sind in Abstimmung.

Zusätzlich wurden in dieser Woche rund 113.000 Erinnerungsmails an jene Personen geschickt, die über ooe-impft einen Impftermin gebucht haben, um die Grundimmunisierung abzuschließen oder die Auffrischung in Angriff zu nehmen.

Eine zentrale Rolle in der Impfstrategie des Landes OÖ spielen auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Um die Durchführung der Covid-19-Auffrischungsimpfungen im Herbst noch effizienter zu gestalten, wird das Land OÖ in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer für OÖ unter corona.ooe.gv.at eine bequem teilnehmenden Hausärztinnen und Hausärzten schaffen. Das entspricht auch den Wünschen der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, wie eine Imas-Befragung zu Jahresbeginn klar gezeigt hat. Mit der neuen Online-Buchungsmöglichkeit ist auch im niedergelassenen Bereich ein noch einfacherer Zugang zu den Impfungen, bei gleichzeitig sinkendem Verwaltungsaufwand in den teilnehmenden Ordinationen möglich.

Als lokale Multiplikatoren spielen auch die Gemeinden eine wichtige Rolle. Bereits im April wurde Geld vom Bund für kommunale Impfaktionen überwiesen. Gesundheitsminister Johannes Rauch hat jetzt klargestellt, dass es mitentscheidend sein wird, sich als Gemeinde mit eigenen Aktivitäten an der Bewerbung der Impfung zu beteiligen. Die Kampagne des Landes OÖ steht dafür zur Verfügung. Sie kann einfach an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden und ist somit auch lokal nutzbar.

„Eine gezielte Bewusstseinsbildung sowie eine möglichst direkte Kommunikation entlang der Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums in den unterschiedlichen Personengruppen und ihrem jeweiligen Umfeld wird für den weiteren Verlauf der Pandemie im Herbst entscheidend sein“, ist Impfkoordinator Gerhard Durstberger überzeugt. (red)

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