LINZ/WIEN. Die regionalen Wochenzeitungen verbuchen 2022 abermals ein Plus beim Werbeaufwand. In den weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen entpuppt sich Regionalität als bester USP, wie ein beispielhafter Blick nach Oberösterreich zeit.
Am Menschen dran
Denn dort setzen sowohl die Tips als auch die RegionalMedien Oberösterreich darauf, aus dem direkten Umfeld zu berichten, wie beide Medien gegenüber medianet erklären.
„Tips berichtet gemäß dem Motto ‚total.regional‘ direkt aus allen Bezirken, trifft damit den Zeitgeist und stillt gerade in der aktuellen Zeit die Sehnsucht nach regionalen Nachrichten aus lokalen Redaktionen“, erklärt Tips-Geschäftsführer Moritz Walchberger. Bei allen Trends zur Internationalisierung von Werbeentscheidungen, zur Verlagerung von solchen Entscheidungen ins Ausland, haben aus seiner Sicht Regionalmedien den größten Teil ihrer Werbekunden vor Ort, in Österreich.
Martina Holl und Thomas Reiter, die Geschäftsführung der RegionalMedien Oberösterreich, haben den Fokus verändert: „Wir sehen uns schon länger nicht mehr nur als Wochenzeitung, sondern als Medienhaus. Wir sehen uns als Produzent von lokalem Content, der auf unterschiedlichen Kanälen gezielt ausgespielt wird. Den crossmedialen Zusammenhang wollten wir durch unsere Umfirmierung von BezirksRundschau auf RegionalMedien Oberösterreich auch verdeutlichen.“ Diese hybride Sichtweise helfe auch bei der Bewältigung der derzeitigen Herausforderungen im digitalen Transformationsprozess.
Die Kostenfrage
Allerdings sind die aktuellen Rahmenbedingungen weiterhin fordernd, Holl und Reiter sind es gewohnt, kostenbewusst und mit schlanken Strukturen zu arbeiten. Das sei hinsichtlich der digitalen Transformation wichtig; diese zeige „bereits Früchte, wie die aktuelle Österreichische Webanalyse (ÖWA) bestätigt: 793.000 Unique User informieren sich regelmäßig auf MeinBezirk.at/Oberösterreich.“
Tips hat mit einer verbreiteten, wöchentlichen Auflage von 712.608 Exemplaren im Durchschnitt des 2. Halbjahres 2022 die höchste Printauflage in im Bundesland: „Als auflagenstärkste Zeitung in Oberösterreich trifft uns der gestiegene Papierpreis.“ Einen kleinen Teil als Anpassung akzeptieren die Kunden, doch die steigenden Kosten sowie die Unsicherheit der Kostenentwicklung sorgten und sorgen für einen Rückgang der regionalen Werbeausgaben.
Was erwartet man sich von der Zukunft? „Der Fokus liegt auf der Lokalberichterstattung, jenem Bereich, dem in allen Umfragen das größte Interesse zugesprochen wird“, erklären Holl und Reiter. Auch für Walchberger gilt: „Echte, gelebte Regionalität ist das Rezept.“ (gs)
MARKETING & MEDIA