MARKETING & MEDIA
© Grießenböck

Redaktion 08.05.2020

Sportstrategien nach Corona besprechen

Der Kongress „Sport & Marke” findet am 11. Mai 2020 im Web statt. 30 Speaker bieten Input, wie es mit dem Sport nach Corona weitergeht.

••• Von Georg Sander

Der Sport steht vor der größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg – das erzählen Sportfunktionäre derzeit oft und sie haben wohl recht. Schließlich weiß niemand wirklich, wie es weitergehen soll. Diesem Thema widmet sich der Sportbusiness-Kongress Sport & Marke am 11. Mai im Hilton Vienna Danube Waterfront – dem Gebot der Stunde folgend, als Webkongress. Die große Frage ist: Was kommt nach dem Stillstand? Für diese Krise gibt es schließlich keine Blaupause. Aber es gibt Lösungsansätze und Antworten Da Zuseher in den Sportstätten auf Sicht nicht erlaubt sind, sind die Veranstalter und Vereine auf Sponsoren angewiesen. Derzeit geht vieles nur digital – eine Entwicklung, die derzeit einen Push bekommt und die ein Schwerpunkt bei der Veranstaltung ist. Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer des Kongress-Ausrichters ESB Marketing Netzwerk, erklärt gegenüber medianet: „Den Sponsoren geht es so wie uns allen: zunächst mal abwarten und sich eine Meinung bilden. In manchen, aber wenigen Fällen wurden Sponsoring-Engagements verlängert oder neu abgeschlossen. Das ist natürlich ein starkes Zeichen.”

Wie geht es weiter?

Die unsichere Zukunft bedinge, dass keiner auf beiden Seiten wisse, wie es weitergehen kann oder könnte. Das Digitale erlebt hierbei einen Push, wie Brockes weiter ausführt: „Aber ich finde auch die Sponsoren, die jetzt dokumentieren, dass sie gewillt sind, bei Vertragsvereinbarungen Kompromisse einzugehen; sie zeigen sich sehr solidarisch. Die Masse der Sponsoren lotet aus, inwiefern Leistungen aufgrund der neuen Bedingungen stärker online erbracht werden können.” Dabei geht es notwendigerweise auch um den Bereich eSport und die Präsenz in Sozialen Medien. Ob das eine Belebung des Marktes sein kann? „Jein, denn natürlich haben wir jetzt eine Zeit ohne Sportwettkämpfe und entsprechend ist das Gesamtvolumen der Social Media-Aktivität im Sport deutlich gefallen. Gewinner sind die, die digital Sport treiben und ihre Communities teilhaben lassen. Beispiele dafür sind etwa die Krone-eBundesliga Play@Home Meisterschaft, die virtuellen Formel1 Grand Prix, und auch die virtuelle Tour de Suisse erzielen Millionen-Reichweiten.”

Und die Live-Events?

Ein großes Thema ist auch die Frage nach der Zukunft von Live-Events; schließlich hat Österreich davon eine Menge zu bieten – von Massenevents wie dem Vienna City Marathon, über die regelmäßig stattfindenden Fußball- oder Eishockey-Spiele, die Handball-Euro 2020, Beachvolleyball bis hin zu den unzähligen großen Wintersportevents. Hier sieht Brockes Licht am Ende des Tunnels. Auf die Frage, ob die Großevents eine Zukunft haben, meint er: „Ich denke ja, aber wohl genauso sicher kann man sagen, dass nicht alle Großevents überleben werden. Ähnlich wie in anderen Industrien sind Digitalisierung und neue Strategien notwendig. Beispielsweise werden Sponsoren viel mehr Wert auf digitale Sponsoring-Leistungen legen. Wir denken, dass man in der Zukunft Teilnehmer und Fans 365 Tage als Community an sich bindet. Der Live-Event ist das Besondere, der Höhepunkt, quasi das Hochamt, das von vielen Maßnahmen das ganze Jahr über begleitet wird – und nicht mehr das ‚Einmal-im-Jahr-Erlebnis'.”

Das Programm gibt einen Überblick zur aktuellen Lage und zeigt Chancen aus der Corona-krise auf. Praktisch jedes Land verfolgt bei den Fußballplänen in der Zeit der Pandemie eine eigene Strategie. Der Ball liegt allerdings bei der Politik. Über einen Re-Start, Geisterspiele und den Umgang mit Sponsoren werden Vertreter des Hamburger SV, des FC Red Bull Salzburg und der BSC Young Boys diskutieren. Dem Thema „Sportevents im Überlebenskampf” stellen sich Hannes Jagerhofer (ACTS Group), Herwig Straka (e|motion management), und Gerhard Wehr (Vienna City Marathon). Fragen um staatliche Hilfen, Planungssicherheiten und Perspektiven der Eventveranstalter werden diskutiert. Über die Krisenpläne und wie die sportliche und wirtschaftliche Zukunft für die österreichischen Verbände und Ligen aussieht, darüber sprechen Hans Niessl (Sport Austria), Tom Berger (spusu Liga), Christian Feichtinger (Erste Bank Eishockey Liga) und Christian Ebenbauer (Österreichische Bundesliga). Und wie Sponsoren auf den Ausfall im Livesport reagieren, dazu werden Annika Bäcker (Zurich Gruppe Deutschland), Dominik Beier (Interwetten) und Niko Lindauer (Intersport Deutschland) sprechen. Ein eigenes Forum befasst sich mit dem Thema eSport als Sponsoring-Alternative zum Live-Sport.
Ein hochkarätiger Kongress also, der bequem von zu Hause aus verfolgt werden kann, am Montag ab 10 Uhr.
Das Onlineticket kostet 149 € zuzüglich Mehrwertsteuer und die Anmeldungen sind ab sofort unter www.sport-marke.at möglich.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL