MARKETING & MEDIA
© Stephan Huger

Christian Krpoun, CEO currycom

Redaktion 20.07.2023

Vorwürfe der sexuellen Belästigung: PRVA Präsident Christian Krpoun tritt zurück

PRVA in einer Aussendung: Kein Platz für Sexismus in der PR.

WIEN. Der PRVA (Public Relations Verband Austria) nimmt in einer Aussendung Stellung zum Thema Sexismus in der Public Relations Branche. Auch Christian Krpoun bezieht Stellung zu den Sexismus Vorwürfen.

In einem Online-Beitrag der multimedialen Plattform "brutkasten" mit dem Titel "Sexismus in der PR: Vom Sonnenkönig, “der sich nicht mehr spürt” haben sich mehrere ehemalige Mitarbeiterinnen einer Wiener PR-Agentur zu Wort gemeldet, um im Rahmen von #growrespect über Erfahrungen bei ihrem früheren Arbeitgeber zu sprechen. "Sie erzählen von Sexismus und Belästigung. Auch der CEO meldet sich zu Wort und schildert seine Sichtweise", ist auf "brutkasten" zu lesen.

Es wurden anonym Vorfälle in einer Wiener PR-Agentur thematisiert. Geschäftsführer dieser Agentur ist Christian Krpoun, der auch als PRVA-Präsident fungiert. Er hat dazu auch schon ein persönliches Statement abgegeben und ist mittlerweile als Präsident des PRVA zurückgetreten, wie im Statement des PRVA zu lesen ist: "Um zur Klärung der Situation mit den Beteiligten beizutragen, tritt Christian Krpoun mit sofortiger Wirkung als Präsident des PRVA zurück. Seine Rolle übernimmt die bisherige PRVA-Vizepräsidentin Ingrid Gogl."

In der Aussendung des PRVA findet man klare Worte: "Unabhängig von diesen Vorwürfen ist Sexismus am Arbeitsplatz aus Sicht der Branchenvertretung zu verurteilen. Es ist wichtig, dass Stimmen von Betroffenen gehört und ernst genommen werden. Wie auch in anderen Wirtschaftsbereichen gibt es auch in der Kommunikationsbranche Handlungsbedarf: Menschen müssen dabei unterstützt werden, Fehlverhalten sichtbar zu machen und dieses zu adressieren."

"Machtverhältnisse am Arbeitsplatz dürfen nicht zu Übergriffen jedweder Art missbraucht werden. Wir müssen uns mit Sexismus in der Kommunikationsbranche auseinandersetzen, allfällige Missstände bekämpfen und die Opfer bestmöglich schützen. Als PRVA thematisieren wir die Themen Equality, Diversity & Inclusion daher auch regelmäßig in Form unserer Formate und Veranstaltungen, um mehr Bewusstsein zu schaffen, Best Practices zu teilen sowie zum Nach- und Umdenken anzuregen“, betont Ingrid Gogl.

Und weiter heißt es in der Aussendung: "Die Förderung einer respektvollen und inklusiven Arbeitskultur innerhalb der Kommunikationsbranche haben für den PRVA hohe Priorität. Als Vertretung und Netzwerk für die nachfolgende Generation an Kommunikationsexpertinnen und Kommunikationsexperten ist uns auch insbesondere der Schutz junger Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger wichtig. Der PRVA wird deshalb konkrete Schritte setzen und in weiterer Folge ein Vorstandsmitglied zum bzw. zur DEI-Beauftragten ernennen. Das Thema wird ebenso im Fokus der nächsten Vorstandsklausur im September 2023 stehen."

Auf der Plattform LinkedIn hat Christian Krpoun ein Statement veröffentlicht, in dem er den Sachverhalt aus seiner Sicht darstellt:

"In den letzten Tagen sehe ich mich mit Anschuldigungen und Gerüchten konfrontiert. Sie werden anonym erhoben und ich habe deshalb keine Möglichkeit und keine Chance, sie zu überprüfen, sie in einen Kontext zu stellen, ihnen zu entgegnen oder sie klarzustellen. Sie werden gegen mich persönlich und mein Unternehmen orchestriert gestreut sowie via Social Media und durch die Kontaktaufnahme mit Medien, denen mein Name von Dritten genannt wird, vorgebracht.

Diese Situation ist nicht nur für mich, auch für das gesamte Team unerträglich, denn durch das inakzeptable anonyme Streuen von Gerüchten entstehen Vorverurteilungen, die ich so nicht stehen lassen werde, weil ich meinen und den Ruf meines Unternehmens und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Anonymität heraus nicht schädigen lasse."

Und weiter fordert er: "Wenn ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich durch mich oder andere Mitarbeitende in unserem Unternehmen inadäquat behandelt gefühlt oder negative Erfahrungen gemacht haben, möchte ich sie darin bestärken, über Vertrauenspersonen oder entsprechende Institutionen mit uns Kontakt aufzunehmen. Denn nur so können wir aktiv werden und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Das Angebot, in Dialog zu treten, haben wir bereits gemacht – es wurde bisher nicht angenommen. Anonyme Vorwürfe, die für mich nicht nachvollziehbar oder zuordenbar sind und meinem Unternehmen schaden, werde ich allerdings nicht akzeptieren und mit allen zur Verfügung stehenden juristischen Mitteln dagegen vorgehen. Ich fordere die bislang anonym auftretenden Personen auf, sofern ihnen wirklich etwas an einer Klärung liegt, auf welche Art und Weise auch immer in Dialog zu treten oder die Vorwürfe zu unterlassen. Wir als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren wissen, dass Themen und Konflikte nur durch klare, offene, transparente und respektvolle Kommunikation geklärt werden können."

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL