MARKETING & MEDIA
© Infinity Media/Andreas Aust

Redaktion 21.05.2021

„Wenn ein Sturm aufzieht, bauen wir Windmühlen”

Infinity Media will Digital-out-of-Home mit einem besonderen Serviceaspekt für die Menschen, die die Werbung sehen. CEO Peter Stark gibt einen Einblick.

••• Von Georg Sander

WIEN. Seit rund einem Jahr hat Infinity Media die Start-up-Periode hinter sich. Peter Stark, CEO, blickt im Gespräch mit medianet auf diese Zeit zurück und erklärt, warum man auch in der Out-of-Home-Werbung auf Kooperationen setzen kann, was er als Branchen-Newcomer anders macht als der Rest und wie seine Vision von Werbung im öffentlichen Raum ist.

„Bei uns läuft es gut”, eröffnet er. „Hinter der vielen Technik ist auch die Menschlichkeit hinter den Displays eine unserer Stärken. Durch flache Hierarchien und starken Teamzusammenhalt sind wir sehr dynamisch und effektiv in unseren Entscheidungen und Umsetzungen.”
Anders machen – das kommt bei Peter Stark oft vor und betrifft alle Bereiche: Das eigene Team, die Partner, wie die Zielgruppen gesehen werden: „Wir sind happy und es ergeben sich derzeit mehr Chancen. Wenn ein Sturm aufzieht, bauen manche Mauern – wir bauen Windmühlen.”
Es sind insgesamt hohe Ziele, die sich Peter Stark und sein Team setzen. Aber wenn es eben um große Ziele geht, braucht es mehr: „Um ein etablierter Player auf dem Außenwerbemarkt zu werden, braucht es die richtigen Wegbegleiter: von passenden Kooperationspartnern, über Investoren bis hin zu den Agenturen”, erklärt der CEO.

Klasse statt Masse

„Die Frage ist, ob man einfach irgendwo ein Plakat in die Gegend stellen will”, stellt Peter Stark die Grundsatzfrage. Ein Gedanke, den er vielleicht auch deshalb sieht, weil er mit Rechnungswesen und Controlling etwas ganz anderes studiert hat.

„Wir möchten die Stärken unseres Mediums nicht nur für Werbung nutzen, sondern den Passanten auch einen informativen Mehrwert bieten”, erläutert er weiter, „Durch Medienpartnerschaften wie mit dem Standard liefern wir zum Beispiel tagesaktuelle News auf unseren Screens. So werden auch für Werber die bewussten Blicke auf unsere Displays erhöht.”
Der Fokus 2021 liege demzufolge auch darauf, dieses System auszubauen und noch mehr Displays anzubieten. „Unsere Herangehensweise fokussiert sich dabei vor allem auf die Qualität der Standorte, die wir durch klar definierte Kriterien beurteilen”, meint Stark. Dazu würden etwa messbare Passantenfrequenz, die Umgebungsbedinungen, das bereits vorhandene Werbeangebot in der Umgebung oder weitere Parameter zählen.

Die richtigen Orte

Die Mischung aus Lagen in beliebten Fußgänger- und Begegnungszonen, wo auch Videos abgespielt werden können, und an stark befahrenen Straßen schaffen so ein ausgeglichenes Ökosystem an buchbaren Standorten. Letztere gelten zudem als Krisensicher für die XXL-Displays: „Die Herausforderung, die sich dabei für uns ergibt, ist, bei Werbern das Bewusstsein zu schaffen, dass die besonders großen Displays auch besonders fokussierte Aufmerksamkeit schaffen, die man nicht nur unterbewusst im Augenwinkel wahrnimmt. Und natürlich werten sie die öffentliche Wahrnehmung des werbenden Unternehmens auf.”

Zudem stelle man auch Kooperation in den Vordergrund. „Wir haben Partnerschaften, da bekommen wir einzelne Schaufensterflächen und wollen auch, dass der Vermieter seinen Mietern die Flächen günstig anbieten kann. Ich mag solche win-win-win-Situationen”, denkt Stark den Gedanken von Werbung noch weiter. „Ich will mit den Flächenbesitzern, den Mietern, den Anwohnern der Stadt gemeinsam etwas Schönes schaffen.”
Und so gibt es nun die entsprechenden digitalen Angebote von Infinity. Das Ziel sei eben nicht, einfach beliebige Werbung zur Verfügung zu stellen, sondern relevante Information, an den richtigen Orten, für die richtigen Zielgruppen: „Das ‚Digital' in DOOH soll sich in Zukunft nicht rein auf unsere digitalen Screens beziehen, da wir intensiv daran arbeiten, Kampagnen wie im Onlinemarketingbereich auswertbar zu machen, um Werbern zielgruppenrelevantes Targeting und datenbasierende Empfehlungen zu ermöglichen – Stichwort: Programmatic Advertising.”

Die Zukunft

„Vor Jahren war ich mit meiner Familie in New York, wir waren am Time Square. Ein Kosmetikhersteller hatte eine digitale Werbung und rief auf: Kiss. Die Kamera zeigte die Menschen und willkürlich wurden zwei herausgesucht, die sich gerade küssen. Das waren meine Frau und ich.” In weiterer Folge wurde darauf hingewiesen, dass man sich das Foto unter einer Webadresse herunterladen kann. „Und dann sah man logischerweise die entsprechenden Produkte!” So etwas wäre schön, meint Stark. „Ähnlich wie bei diesem Erlebnis wollen wir mit unserer Werbung mit Menschen in Interaktion treten und sie inspirieren.”

Digital-out-of-Home in alle Richtungen – nicht mehr, nicht weniger möchte Peter Stark erreichen. Diese Idee kommt auch bei den Kunden und Partnern gut an, auch wenn man es einmal herzeigen muss: „Mit unserer Technik kann man Sujets sofort testen oder kleinere Timeslots an nur einem Ort buchen. Wir bieten aber definitiv auch große Pakete an, finden da für Kunden individuell Lösungen, egal ob klein oder groß.”
Das alles hört sich nach sehr spannenden Ansätzen an. Es ist zu hoffen, dass das Konzept „Werbung als Kooperation mit allen Beteiligten” auch aufgeht. Die Begeisterung für die Sache stimmt schon einmal.

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