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Hermann Rastorfer.

Redaktion 13.09.2022

Werbe- und Kunstikone im Bank Austria Kunstforum Wien

Die Zürcher Galerie Gmurzynska eröffnete die Werkschau des Universaltalents Hermann Rastorfer im Bank Austria Kunstforum Wien.

WIEN. Seine künstlerische Handschrift prägte über Jahrzehnte die Kommunikation weltweit bedeutender Marken wie Böhringer Ingelheim, Nutella, Ferrero, Deutsche Bundesbahn oder Volkswagen sowie zahlreicher Pharmaunternehmen. Österreichischen Marken wie Schlumberger oder Humanic hat er einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Hermann Rastorfer (1930–2009) prägte die Werbelandschaft mit seinen ikonischen Designs wie kaum ein anderer. Seine VW-Kampagnen mit dem eingängigen Claim „Einen VW müsste man haben“ zählt zu den brillantesten Werbungen der 1950er- und 1960er-Jahre, die Trends in der internationalen Kommunikation prägte und viele Strategen inspirierte.

Ab den 1970er-Jahren widmete sich das Multitalent der freien Kunst, schuf Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen, die in Ausstellungen von Peking bis Salzburg zu sehen sind. Jetzt widmet die Zürcher Galerie Gmurzynska Rastorfer eine umfassende Werkschau im Bank Austria Kunstforum Wien, die noch bis 22. September 2022 im Ausstellungshaus auf der Freyung zu sehen ist.

„Hermann Rastorfer ist einer der bekanntesten Designer. Generationen hielten von ihm gestaltete Produkte in den Händen. Noch heute gehen viele Designs auf seinen Ursprung zurück. Die Ausstellung ist ein spannender Parcours zwischen angewandter Kunst und sogenannter Hochkunst“, sagt Bank Austria Kunstforum Wien-Direktorin Ingried Brugger bei der Eröffnung.

„Als Universaltalent sticht Hermann Rastorfer wie ein Monolith aus dem Brei der gesamten Kunstszene heraus. Sein Weltbild reicht in die Nachkriegszeit zurück und er inspirierte sich an Pablo Picasso. Mein Vater war ein Renaissance-Mensch, der seine Kunstkarriere in der Malerei und Zeichnung entwickelt hat“, so Galerist Mathias Rastorfer. „Die Ausstellung zeigt das Zusammenspiel aus Design, Grafik und Kunst.“

Über die Ausstellung „Hermann Rastorfer: Lebenslinien“
Die Galerie Gmurzynska gilt als eine der weltweit führenden Galerien für die Klassische Moderne. Im Bank Austria Kunstforum Wien zeigt sie von 9. bis 22. September 2022 eine umfassende Werkschau von Werbeikone und Künstler Hermann Rastorfer. Die Retrospektive kontrastiert sein künstlerisches Schaffen mit seinen modernen, ikonischen Designs, die die deutsche Werbelandschaft des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute prägen.

Rastorfer war Maler, Zeichner, Bildhauer, Erfinder, Architekt und Grafiker. Seine künstlerische Inspiration reicht zurück bis in die Antike mit zeitlosen Themen, wie der griechischen Mythologie. Auch die Darstellung der menschlichen Anatomie war ein Thema, dem er sich unermüdlich näherte, auf klassische Weise mit der Studie Ecce Homo, aber auch mit zeitgenössischen Einflüssen. „Versteht man unter Expressionismus jene künstlerische Ausdrucksform, die das Innerste nach außen kehrt, und die in der sichtbaren Körperhülle das auszudrücken vermochte, was sich unsichtbar im Inneren verbirgt [...], dann zögere ich keinen Augenblick, Hermann Rastorfer als einen Expressionisten der eigenständigen Art zu bezeichnen und aufrichtig zu loben“, so die Kunstkritikerin und Autorin Christiane Vielhaber (2008).

Bei Hermann Rastorfer sind die Grenzen zwischen Kunst und Design fließend, beide Bereiche stehen im ständigen Dialog miteinander. Im Jahr 1954 gründete er seine eigene Werbeagentur und etablierte sich rasch als Schlüsselfigur der Branche. Einige seiner großen Projekte waren für die Deutsche Bundespost, die Deutsche Bundesbahn, Ferrero und die berühmte Volkswagen-Kampagne mit dem Slogan „Einen VW müsste man haben!“, die das Image des Unternehmens in den 1950er- und 1960er-Jahren mitprägte. Ab den 1970er-Jahren widmete sich Rastorfer verstärkt der freien Kunst. Er schuf Zeichnungen und Gemälde, aber auch zahlreiche Skulpturen. Seine Bronzeskulpturen, die in der Tradition von Rodin und Maillol stehen, geben den Arbeiten eine rohe und zeitgemäße Wendung, sind aber immer noch auf die Figuration ausgerichtet. Seine Skulpturen sind in permanenten Ausstellungen von Peking bis Salzburg zu sehen. (red)

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