Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
LIVE-EKG. Wer beim Deutschen Roten Kreuz Blut spenden möchte, kann vorab online einen Selbst-Check durchführen, damit dann das Erstgespräch beim Blutspenden selbst kürzer ausfällt. Dabei werden diverse Risiko-Fragen wie „Besteht bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Erkrankungen?” gestellt.
Für ein Arztgespräch nichts Ungewöhnliches, oder? Nur: Das Problem beim Deutschen Roten Kreuz war, dass die Website, auf welcher man diesen Online-Fragebogen ausfüllen konnte, offenbar so schlecht programmiert war, dass die Daten – warum auch immer – durch die dort ebenfalls integrierten Social Media-Buttons (oder wie auch immer das dann technisch funktioniert hat) 1:1 an Facebook weitergegeben wurden und dort sicherlich auch verarbeitet worden sind.
Abgesehen davon, dass es ein Wahnsinn ist, solch intime Fragestellungen auf einer Website, die datentechnisch scheinbar offen ist wie ein Scheunentor, durchführen zu lassen, wirft der Fall auch weitere Fragen auf. Was, wenn es nicht ein Like-Button von Facebook, sondern eventuell zufällig irgendeine private Krankenversicherung gewesen wären, an welche die Daten weitergeleitet worden wären? Die Folgen für möglicherweise betroffene Versicherungsnehmer wären nicht auszudenken. Ich fürchte nur, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass so eine „Panne” passiert, denn der Datenhunger diverser Institutionen nach intimen Daten ihrer Kunden ist grenzenlos.
Von politischen Salatblättern in der ZiB2
Am Ende noch kurz zur causa prima der heimischen Medienlandschaft. Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon hat sich vor einiger Zeit von Twitter wegen des dort ihrer Meinung nach destruktiven Tons verabschiedet. Selbst hat sie dann im ORF SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die Glaubwürdigkeit abgesprochen, weil diese, „so wie die aussieht”, sicher nur Salat esse, aber sicher kein Cordon Bleu, wie diese im ORF-Sommergespräch behauptete.
Wie mir scheint, gibt’s nicht nur auf Twitter destruktives Verhalten ...