WIEN. Urlaubszeit ist für die meisten Österreicherinnen und Österreicher Reisezeit. Doch die hohe Inflation schlägt heuer auch bei der Urlaubsplanung durch. Dementsprechend will rund ein Drittel der heimischen Urlauberinnen und Urlauber besonders auf ihr Reisebudget achten. Gerade bei Aufenthalten in Nicht-Euro-Ländern gilt es jedoch einiges rund ums Bezahlen und Geldbeheben zu beachten, um nicht in die Kostenfalle zu tappen. Ertan Piskin, Zahlungsexperte der Erste Bank, gibt Tipps, wo es aufzupassen gilt.
Tipp 1: Geld vor Reiseantritt bei der Hausbank wechseln
Fremdwährung sollte, wenn benötigt, idealerweise noch vor Urlaubsantritt besorgt werden – am einfachsten geht das bei der Hausbank. Ertan Piskin hierzu: „Von Wechselstuben bekommt man in den Destinationen einen schlechteren Kurs angeboten und oft fallen noch hohe Spesen an. Wer sich vor dem Urlaub schon über den Währungskurs und mögliche Schwankungen informiert, kann Geld sparen – beziehungsweise mehr für seinen Euro bekommen.“
Tipp 2: Zahlungslimits der Debit- und der Kreditkarte prüfen
Steht eine Reise in ein Land mit erhöhter Kriminalität an, sollten die Kartenlimits überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Mit der George-App können bei allen Bankkarten Limits erhöht oder Zahlungsarten in Echtzeit aktiviert oder deaktiviert werden.
Tipp 3: Mobiles Bezahlen zur Sicherheit aktivieren
Das mobile Bezahlen bietet auch im Urlaub viele Vorteile. Kommt etwa die Geldbörse abhanden, bleiben können Sie mit mobilen Bezahllösungen wie Apple Pay oder Google Pay mit Ihrem Smartphone oder Ihrer Smartwatch stets zahlbereit zahlen und haben sofort eine Alternative bei der Hand. Piskin: „Es lässt sich mit Debit- oder Kreditkarten mittlerweile auch in digitaler Form und dank Face-ID auch ohne PIN einfach, sicher und kontaktlos bezahlen – und in vielen Ländern mittlerweile auch Geld abheben.“
Tipp 4: Bargeld für kleinere Ausgaben mitführen
Nicht zuletzt wegen der Pandemie hat das bargeldlose Bezahlen in Österreich in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. Automatisch auf andere Länder schließen, sollte man deshalb nicht: „Bargeld sollte man für Ausgaben wie Taxifahrten, Snacks oder Eintritte immer mit dabeihaben – gerade für kleine Beträge. Wenn aber möglich, bietet das kontaktlose Bezahlen eine sichere und schnelle Alternative“, so Piskin.
Tipp 5: Potenzielle Bargeldobergrenzen im Urlaubsland beachten
Barzahlungen können in einigen Ländern nur bis zu einer bestimmten Höhe vorgenommen werden. Dies trifft auch auf EU-Länder zu, so können Beträge beispielsweise in Griechenland nur bis 500 Euro bar bezahlt werden, im Urlaubsfavorit Italien liegt sie bei 1.000 Euro. Erkundigen Sie sich also frühzeitig über die Bargeldobergrenze in ihrer Zieldestination.
Tipp 6: Codes der Bankkarten einprägen
Prägen Sie sich ihre Codes ein und schreiben Sie sie nicht auf. Sollte man den PIN dennoch einmal vergessen haben, kann dieser sicher und unkompliziert via George beziehungsweise in der George-App abgefragt werden.
Tipp 7: Kartenzahlung in Nicht-Euro-Ländern in Landeswährung
Außerhalb des Euroraums sollte immer in Landeswährung gezahlt werden, denn Zahlungen in Euro gehen meist mit einer schlechten Kursabrechnung einher. Zahlt man in Euro-Ländern mit Debit- oder Kreditkarte fallen hingegen keine Gebühren an.
Tipp 8: Geo-Control deaktivieren, um weltweit Bargeld abheben zu können
In Destinationen außerhalb Europas ist Geo-Control bei ihrer Debitkarte automatisch aktiviert. „Durch Geo-Control lässt sich dann kein Bargeld beheben. Das ist eine Sicherheitsfunktion, die den Kartenmissbrauch verhindert. Aber keine Angst: Die Funktion lässt sich für die Dauer des Aufenthalts ganz einfach aussetzen“, so Piskin. Da sich die Dauer der Aussetzung ganz einfach in George, der George-App oder in der Filiale einstellen lässt, muss Geo-Control nach Rückkehr nicht extra wieder aktiviert werden – ein Kontrollblick schadet aber nicht.
Tipp 9: Reiseversicherung der Kreditkarte prüfen
Kreditkartenverträge beinhalten oft umfassende Reiseversicherungen wie Gepäck, Behandlungskosten, Krankenrücktransport oder Reisestorno und machen eine vom Reiseveranstalter angebotene Versicherung gar nicht notwendig. „Informieren Sie sich deshalb schon bei der Buchung des Urlaubs über etwaige Vorteile, die ihnen Ihre Kreditkarte bietet und sparen Sie unnötige Kosten“, rät Piskin.
Tipp 10: Bargeldbehebungen mit Kreditkarte vermeiden
Wird Bargeld abgehoben, sollte man dies tunlichst nicht mit der Kreditkarte tun. Piskin: „Zur Bargeldbehebung sind Kreditkarten nicht gedacht, hier fallen schon bei kleinen Abhebungen hohe Gebühren an.“ Gänzlich verzichten sollte man auf die Kreditkarte im Urlaub aber keinesfalls, sie sind insbesondere aufgrund ihrer Sicherheit empfehlenswert. Geht sie nämlich verloren oder wird gestohlen, kommt im Missbrauchsfall die Bank für die Schäden auf – sofern der Verlust nicht fahrlässig herbeigeführt wurde.
Tipp 11: Debitkarte für Bargeldbehebungen außerhalb des Euroraums nutzen
Geldbehebung außerhalb des Euroraums ist mit einer Debitkarte am günstigsten. Aber Achtung: In manchen Ländern werden vom Geldausgabeautomaten-Betreiber zusätzliche Behebungsentgelte verrechnet – darauf muss allerdings vor der Behebung hingewiesen werden und der Vorgang kann noch abgebrochen werden. Der Zahlungsexperte dazu: „Achten Sie auch auf mögliche Kooperationen Ihrer Hausbank vor Ort. Kundinnen und Urlauber von Erste Bank und Sparkassen können beispielsweise in Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, bei allen Konzern-Geldausgabeautomaten kostenlos Geld beheben.“
Tipp 12: Bargeld in Fremdwährung beheben
Das Umrechnen in die Heimwährung am Geldausgabeautomaten in Nicht-Euro-Ländern kann zu hohen Gebühren führen, da die Geldautomaten oftmals einen fixen, schlechteren Wechselkurs in Euro anbieten. Die Abbuchung sollte stattdessen in der Fremdwährung durchgeführt werden.
Tipps rund um das Urlaubsbudget sind online verfügbar unter: www.sparkasse.at/reisetipps