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Redaktion 04.09.2023

Zwei Journalistinnen im Iran zu drei Jahren Haft verurteilt

Großteil der Strafe zur Bewährung ausgesetzt.

TEHERAN. Zwei iranische Journalistinnen sind von einem Teheraner Gericht zu jeweils drei Jahren Haft wegen "Verschwörung" und "geheimer Absprachen" verurteilt worden. Elnas Mohammadi, die für die Tageszeitung "Ham Mihan" arbeitet, und Negin Bagheri von der Zeitung "Haft-e Sobh" müssten allerdings nur ein Vierzigstel der Strafe und damit etwas weniger als einen Monat im Gefängnis absitzen, sagte ihr Anwalt Amir Raisian am Sonntag Mohammadis Zeitung "Ham Mihan".

Die restliche Strafe werde für fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt, sagte der Anwalt weiter. Während dieser Zeit müssten die beiden Journalistinnen an Kursen zur "Berufsethik" teilnehmen und dürften den Iran nicht verlassen.

Elnas Mohammadi war bereits im Februar festgenommen und eine Woche lang im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten worden. Der Grund für ihre Inhaftierung wurde damals nicht bekannt.

Sie ist die Schwester der seit vergangenem September inhaftierten Journalistin Elahe Mohammadi, die mit ihrem Bericht über die Beerdigung von Mahsa Amini wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Fall weltweit bekannt wurde.

Am Tod der jungen Kurdin Amini hatten sich monatelange Proteste im Iran entzündet. Die 22-Jährige war Mitte September 2022 in Teheran gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen eines angeblich nicht vorschriftsgemäß getragenen Kopftuchs festgenommen wurde.

Hunderte Menschen wurden bei den Protesten getötet, darunter auch Dutzende Mitglieder der Sicherheitskräfte. Tausende weitere Demonstranten wurden unter dem Vorwurf festgenommen, sich an "Aufständen" beteiligt zu haben, die von Israel und dem Westen angezettelt worden seien. Den örtlichen Medien zufolge wurden seit Beginn der Proteste zudem mehr als 90 Journalisten verhört oder festgenommen.

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