Kommentar ••• Von Christian Novacek
EIN TRAUM. Kaum ist man aus dem Geschäft draußen, wirkt es schon vertraut. Eh klar, dass so was mal kommen musste. Ein Supermarkt zum Wohlfühlen und kein Labyrinth durch Sortimente und Produkte, die immer wieder mal umsortiert werden, damit da und dort ein neues Produkt in den Einkaufswagen purzelt. Fraglos: Billa ist mit dem neuen Konzept ein großer Schritt nach vorn geglückt. Aber reicht das, um gegen künftige Amazon-Lebensmittelambitionen bestehen zu können?
Natürlich reicht es. Aus einem einfachen Grund, der so einfach ist, dass er gern übersehen wird: Der stationäre Handel ist praktisch. Im Normalfall und verbunden mit einem Portiönchen Spontanität, ist er um ein Vielfaches praktischer als der Onlinehandel. Wenn ich beispielsweise beim Billa vorbeifahr und ich krieg Appetit auf eine Leberkässemmel, dann ist mir günstigenfalls bereits nach einer Viertelstunde von ebendieser schlecht. Mit Amazon wär ich da aufgeschmissen. Keiner weiß das besser als Amazon selbst. Deswegen brütet der Onlineriese auch so heftig über seinen stationären Handelsambitionen. Zum Fürchten sind die nicht: weil neue Store-Konzepte ohne Personal werden ganz schlecht Leberkässemmeln zubereiten können, da bin ich mir sicher –und genau das ist wiederum gut.