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© Mitja Kobal / Greenpeace

Redaktion 18.09.2023

Greenpeace-Marktcheck: Nur acht Prozent der Seifen, Shampoos und Duschgels empfehlenswert

Begriffe Natur und Bio sind in der Kosmetik EU-weit nicht geregelt - Greenpeace fordert für Bio- und Naturkosmetik verbindliche Standards in der EU.

Wien - Der Greenpeace-Marktcheck hat das Angebot an Seifen, Duschgels und Shampoos in den Regalen der heimischen Drogerien und Supermärkte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist erschreckend: Insgesamt sind nur acht Prozent der Produkte in den untersuchten Märkten laut Greenpeace empfehlenswert, weil sie die Umwelt und Gesundheit schonen. Rund 400 Shampoos stehen im Regal eines Drogeriemarktes, aber Produkte mit einem vertrauenswürdigen Gütezeichen sind kaum zu finden. Für eine einfache Orientierung fordert Greenpeace eine EU-weit einheitliche Regelung für “Naturkosmetik” und “Bio-Kosmetik”. Im Vergleich belegt bei den Drogerien dm den ersten Platz, bei den Supermärkten MPreis aus Tirol.

“Beim Kauf von möglichst umweltschonenden Shampoos, Duschgels und Seifen sollte man sehr genau hinschauen. Denn Begriffe wie 'bio', 'naturnah' oder 'mit pflanzlichen Wirkstoffen' geben in der Körperpflege nur selten verlässliche Einordnung. Konsumentinnen und Konsumenten können sich an unabhängigen Gütezeichen orientieren”, sagt Lisa Panhuber, Sprecherin von Greenpeace. Die Begriffe Naturkosmetik und Bio-Kosmetik sind in der EU-Gesetzgebung nicht geregelt. Beim Einkauf kann man sich daher nur auf Güte- und Prüfzeichen von unabhängigen Einrichtungen verlassen. Vertrauenswürdige Zeichen wie Austria Bio Garantie, Cosmos Organic und NCS Organic hat Greenpeace im Ratgeber Zeichen-Tricks II (https://act.gp/40GUe92) zusammengefasst. Die Umweltschutzorganisation fordert, so wie bei Lebensmitteln, für Natur- und Bio-Kosmetik EU-weite einheitliche Standards und gesetzliche Regelungen festzulegen. “Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich beim Einkauf darauf verlassen können, dass ‘grün’ gekennzeichnete Kosmetik tatsächlich einen Mehrwert für die Umwelt bietet. Wo ‘Natur’ und ‘Bio’ drauf steht, muss es auch drin sein“, sagt Panhuber.

Zertifizierte Naturkosmetik besteht aus natürlichen Rohstoffen und enthält keine gentechnisch veränderten oder erdölbasierten Inhaltsstoffe. Im Gegensatz dazu finden sich in herkömmlichen Kosmetikprodukten vielfach hormonell wirksame Parabene als Konservierungsmittel und potentiell krebserregende künstliche Moschus-Duftstoffe. Greenpeace empfiehlt, auf Naturkosmetik in fester Form zurückzugreifen, die mit weniger und meist plastikfreier Verpackung auskommen. Da die Produkte kaum Wasser enthalten, wird beim Transport Gewicht und auch CO2 gespart. Am besten stuft Greenpeace geprüfte Bio-Kosmetik ein, da hier mindestens 90 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus biologischer Landwirtschaft stammen.

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