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© APA-Fotoservice / Jacqueline Godan

Gehen dem Hasen die Ostereier aus?

Redaktion 05.04.2022

Haltung der Legehennen ist Konsumenten wichtig

236 Eier verbrauchen Herr und Frau Österreicher durchschnittlich im Jahr. Die Herkunft und Haltungsform ist den Konsumenten wichtig; das zeigt eine aktuelle Motivanalyse der AMA.

WIEN. Im vergangenen Jahr 2021 wurden von den heimischen Haushalten laut RollAMA 817 Mio. Frischeier im Wert von 210 Mio. € gekauft. Den Löwenanteil nach Haltungsformen nimmt mengenmäßig die Bodenhaltung mit 52% ein. 33% entfallen auf Freilandhaltung, 15% der Eier auf Bio-Haltung.

Haltung und Herkunft sind Konsumenten wichtig
Eine aktuelle AMA-Motivanalyse zeigt, dass Haltungsform und die Herkunft die wichtigsten Kriterien beim Einkauf von Eiern sind. Frische, besondere Regionalität, der Bezug direkt beim Bauern und das Tierwohl der Legehennen werden als weitere Items genannt. Der Preis folgt erst auf Platz 7 im Ranking.

Eier werden am häufigsten im klassischen Supermarkt und bei Diskontern gekauft. Mehr als ein Viertel der Befragten gibt jedoch an, regelmäßig direkt beim Bauern Eier einzukaufen. Auch hier dürfte das Tierwohl eine Rolle spielen. Hauptargument für den Bezug ab Hof ist, dass sich die Konsumenten anschauen können, wie die Tiere gehalten werden. Persönliche Bekanntschaften zum Bauern und eine höhere Qualitätsanmutung werden als weitere Argumente genannt.

Code am Ei gibt Orientierung
Eier tragen seit 2004 einen Code, bestehend aus Ziffern und Buchstaben: dem Kürzel für die Haltungsform, dem Ländercode und der eindeutig zuordenbaren Betriebsnummer des Legehennenhalters. Dazu Martin Greßl, Leiter des Qualitätsmanagements der AMA-Marketing: „Das gibt den Konsumenten eine einfache, schnelle und verlässliche Orientierung beim Einkauf. Die Kennzeichnung am Ei nehmen wir uns zum Vorbild und arbeiten gerade an einem ähnlich simplen Modell bei anderen tierischen Produkten“, so Greßl. Die österreichweite Branchenlösung der Kennzeichnung der Tierhaltung stellt die AMA für den Frühsommer in Aussicht.

Die Motivanalyse bestätigt, dass Konsumenten bereit sind, sich mit Kennzeichnungen auseinanderzusetzen, diese zu lernen und zu nutzen. Drei von vier Befragten können die „1“ am Beginn des Codes eindeutig der Haltungsform zuordnen. AT steht klar für österreichische Herkunft und die sieben Ziffern danach werden als Betriebsnummer eines Legehennenhalters identifiziert.

Selbst nachprüfen in der Eierdatenbank
Im AMA-Gütesiegel-Programm wird jedes Ei mit einem entsprechenden Code gestempelt, ehe es den Bauernhof verlassen darf. In der Eierdatenbank werden die Warenströme tagesaktuell dokumentiert. Rund 90% der Frischeier am Markt sind in der Eierdatenbank erfasst. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges System. Für Teilnehmer am AMA-Gütesiegel und AMA-Biosiegel und „tierschutzgeprüft“-Betriebe ist die Meldung allerdings verpflichtend.

Die Eierdatenbank können auch Konsumenten nutzen, um die Stempelung am Ei zu überprüfen. Bereits 38% der Studienteilnehmer, denen die Eierdatenbank bekannt ist, probierten den Quick-Egg-Check aus. Mehr als 80% finden das Tool der Eierdatenbank vertrauenswürdig.

AMA-Gütesiegel auch für Ostereier
Die hohen Qualitätskriterien für Frischeier gelten auch für Ostereier. Die Haltungsform muss auf der Osterei-Verpackung angegeben werden. Die Färbereien werden mehrmals pro Saison kontrolliert. Zum Färben der ausgezeichneten Ostereier werden ausschließlich lebensmittelechte, im Zulassungsverfahren streng geprüfte Farben verwendet. (red)

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