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© Messepark/Baumschlager Eberle (2)

Zukunftsmusik Neben einer Erweiterung der Verkaufsflächen um ein knappes Drittel sieht der Projekt-Entwurf auch einen umfassenden Umbau des Gebäudes vor.

Redaktion 08.09.2023

Monsterprojekt „Messepark 3.0”

Über 100 Mio. Euro sollen in den Ausbau des ­Dornbirner EKZ fließen – trotz Gegenwehr der Gemeinden.

DORNBIRN. Die Erweiterung des Messeparks in Dornbirn, dem größten und wichtigsten Einkaufszentrum Vorarlbergs, steht seit nunmehr 15 Jahren im Raum. In der Vergangenheit ernteten dahingehende Vorstöße immer wieder eine Abfuhr, sowohl auf Stadt- als auch Landesebene. Nachdem es 2018 auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde, kam im Sommer 2022 schließlich überraschend Bewegung in das Projekt: der Dornbirner Stadtrat stimmte erstmals einer Erweiterung zu – und beendete damit seine Blockadehaltung.

Nicht zuletzt, weil das Gros der 96 Vorarlberger Gemeinden weiterhin Bedenken hat – laut Standard-Recherchen sind es immerhin an die 80, welche sich gegen die Erweiterung stemmen – ist die Sache indes noch nicht durch; zu der Hauptsorge, die geplante Vergrößerung der Verkaufsflächen von 16.900 m² auf 22.200 m² (+31%) werde sich negativ auf die innerstädtischen Handelslandschaften und somit Ortskerne auswirken, kommen auch verkehrsplanerische Bedenken.
Da sich die gesamte Erweiterung laut den jüngst der Öffentlichkeit präsentierten Plänen auf das bestehende Grundstück konzentrieren soll, man auf Verkaufsflächen im Umfeld zu verzichten bereit ist, stehen die Zeichen nun darauf, dass der Raumplanungsbeirat die angepeilte Erweiterung genehmigen dürfte – und damit den Weg für die Umsetzung ebnen wird.

300 neue Arbeitsplätze

Von einer „einmaligen und letzten Chance” spricht Eigentümervertreter Guntram Drexel; um den Messepark neu zu beleben und ihn gegenüber dem Onlinehandel zu behaupten, seien Investitionen in Qualität und Kundenattraktivität dringend notwendig. Konkret beziffert Drexel die Investitionssumme in den „Messepark 3.0” auf „über 100 Mio. Euro” – geplant sind ein modernes Gebäude in hochwertiger Architektur, neue Shopkonzepte, ressourcenschonende und nachhaltige Energie-Lösungen sowie eine Entlastung der Verkehrssituation durch eine unterirdische Straßenführung samt effizienter Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie Verbesserungen für den Radverkehr. Die Erweiterung soll 300 neue Arbeitsplätze bringen.

Über den Messepark

1987 erbaut, erfolgte der letzte größere Umbau des Shopping Centers 1997/98; das in die Jahre gekommene EKZ zählt täglich im Schnitt 17.600 Besucher. Die aktuell 65 Fachgeschäfte und Gastro-/Dienstleistungsbetriebe brachten es 2022 auf einen Gesamtumsatz von 195 Mio. €; mit einer Flächenproduktivität von knapp 10.300 € pro m² liegt der Messepark Dornbirn unter den diesbezüglich besten des EKZ des Landes. Am Dach des Centers findet sich die größte PV-Anlage Vorarlbergs. (red)

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