WIEN. Die RollAMA-Motiv-analyse unter fast 1.900 Haushalten in Österreich legt nahe, dass auch in Krisenzeiten die Regionalität ein zentrales Einkaufskriterium darstellt; daneben wird der Faktor Tierwohl relevanter. Gründe für die Wahl regionaler Produkte sind vor allem kurze Transportwege und Unterstützung der heimischen Landwirte. Insofern schätzen auch diejenigen, die aktuell mehr auf den Preis achten, die große Auswahl von regionalen Lebensmitteln in unserem Land.
Die im November 2022 durchgeführte Online-Befragung ergab, dass für gut ein Fünftel der Befragten Regionalität das Top-Thema beim Lebensmitteleinkauf ist, für mehr als 60% ist es unter den Top Drei der gelisteten Themen. Immerhin 14% erachten Tierwohl als wichtigsten Trend.
Besonders die Jüngeren entscheiden differenziert – für sie sind Regionalität, Bio, Tierwohl und Nachhaltigkeit relevanter als für andere Altersgruppen (siehe Grafik). Der Großteil der Österreicher versteht unter Regionalität Produkte aus der unmittelbaren Umgebung oder dem Bundesland, in dem sie leben. Für 37% sind Produkte aus einer bestimmten Region in Österreich regional. Erzeugnisse aus Österreich ohne Regionsbezeichnung sind indes immer noch für knapp ein Viertel regional. Das persönliche Einkaufsverhalten wird von 57% der Befragten als sehr oder eher regional bewertet. Der Widerspruch dazu: Das Einkaufsverhalten der Bevölkerung in Österreich wird nur von 19% der Befragten als sehr oder eher regional eingeschätzt.
Regionalität: Kurze Wege
Die wichtigsten Gründe für den Kauf von regionalen Produkten sind kurzen Transportwege (50%) und die Stärkung der heimischen Landwirtschaft (26%). Die Frische (17%) sowie deren nachvollziehbare Herkunft und Nachhaltigkeit (14%) werden ebenfalls geschätzt.
Knapp drei Viertel der Befragten stimmen eher der Aussage zu, mit dem Kauf regionaler Produkte ein Zeichen für die Umwelt und die heimische Landwirtschaft setzen zu wollen; Bio wird hingegen von 55% eher aus Eigeninteresse gekauft. Grundsätzlich werden regionale wie biologisch erzeugte Lebensmittel als eher zu teuer als zu günstig bewertet. (red)
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