RETAIL
Redaktion 10.03.2023

Rundumschlag

Eigentlich passt derzeit bald gar nix mehr in der Welt. Auch mein blaues Lieblingssakko ist mir zu eng.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

 

AUSGESPART. Hab ich das schon mal erwähnt? Dass ohne Wasserrutsche in die Fischabteilung einfach kein Einkaufserlebnis stattfinden kann? Na wie auch immer. Rundherum krankt es eigentlich eh überall. Will jetzt gar net maunzen, wo es mich überall zwickt, aber was mit dem Zwicken einhergeht, ist halt: Der Grundgedanke von leben und leben lassen ist quasi ins Nichts pulverisiert.

Und klar ist die Regierung schuld, weil sie statt die Energiepreisbremse anzuziehen nur ein Trostpflaster für hohe Energiepreise gespendet hat. Wie sollen Unternehmen wirtschaften, wenn die Kostenexplosion Handelsspannen implodieren lässt? Verlässliche Rahmenbedingungen sind die Mindestvoraussetzung für gesundes Wirtschaften – genau diese Verlässlichkeit ist in diesen von Krisen geprägten Tagen zum Fremdwort mutiert. Natürlich können Händler mit Flagship-Stores Kosten verschieben, aber beim Kaufmann geht die Kostenverschiebung nur zur Hintertür raus, um von vorn wieder reinzuplatzen.
Dass Kolosse wie Amazon Stores schließen, Karstadt dahinbröselt und letztlich Peek & Cloppenburg ums Überleben kämpft, sind grausame Rufzeichen. Und zahlt es sich für mich überhaupt noch aus, vor der Pension ein neues Sakko zu kaufen?

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