BAD LEONSFELDEN. Die Molkerei Ennstal Milch hat mit einem Rundschreiben für Wirbel gesorgt. Darin ist zu lesen, dass mit 1. Oktober eine neue Regelung für Direktvermarkter in Kraft tritt, die je nach Verständnis für „klare Rahmenbedingungen sorgen soll” (Ennstal Milch) bzw. „jede Innovation und Initiative bestraft” (IG-Milch).
Im Zentrum der Empörung steht die angekündigte Einführung zweier Sanktionsmaßnahmen („Schüttgebühren”).
Streitpunkte
Anlieferungen von Direktvermarktern, die in einem Monat einmalig weniger als 50% ihrer Höchstanlieferung desselben Monats ausmachen, werden als „Unregelmäßigkeiten” gewertet und mit einem Abzug von 5ct/kg auf die Monatsmenge geahndet.
Zuliefernde Milchbauern sollen nur noch maximal 60.000 kg direkt vermarkten dürfen, ab 80.000 kg sollen 10 Cent als Pönale fällig werden.
„Wir konnten es erst gar nicht fassen und dachten an einen Scherz”, empörte sich der oft als „Milchrebell” ge(t)adelte Obmann der IG-Milch, Ewald Grünzweil (Bild), über das Rundmail. Mit den Regelungen sei „weit über das Ziel geschossen worden”, die Neuigkeit habe auch Direktvermarkter anderer Regionen alarmiert
„Wehret den Anfängen”, sei das Credo der Stunde, so Grünzweil; jetzt sei juristisch zu klären, ob die Regelverschärfung durch die rechtens ist. Ernst Halbmayr, Projektleiter von „A faire Milch”, fürchtet ein Nachziehen weiterer Betriebe, sollten sich die angekündigten Maßnahmen als rechtskonform erweisen. (haf)