Arbeitsmarktbarometer: positiv
© Manpower/Michael Hetzmannseder
Erich Pichorner, Managing Directorder ManPower Group Österreich.
CAREER NETWORK 12.06.2015

Arbeitsmarktbarometer: positiv

Manpower 6% von 751 befragten Personalverantwortlichen in Österreich wollen Mitarbeiter einstellen, 3% erwarten dagegen einen Personalabbau

Der aktuelle Netto-Beschäftigungsausblick liegt bei immerhin +3% – vor allem dank der „Großen”.

Wien. Die heimische Wirtschaft kommt bekanntlich weiterhin nicht so recht vom Fleck: Im ersten Quartal legte das BIP im Vergleich zum letzten Quartal 2014 real lediglich um 0,1% zu.

Dennoch: „90% der in Öster-reich befragten Personalverantwortlichen gehen davon aus, ihren Personalstand unverändert halten zu können”, sagt Erich Pichorner, Managing Director der Manpo-werGroup Österreich. 6% der Personalchefs wollen derzeit sogar neue Mitarbeiter einstellen.

Bundesländer im Vergleich

In sieben Bundesländern planen die Arbeitgeber laut aktuellem Manpower Arbeitsmarktbarometer, im Zeitraum Juli bis September ihren Personalstand aufzustocken.
Die meisten Neueinstellungen werden in Salzburg und Vorarlberg erwartet (Beschäftigungsausblick von jeweils +5%). Auch im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien rechnen die befragten Personalisten damit, Mitarbeiter aufzunehmen (Beschäftigungsausblick: +4%). Mit einem Personalabbau rechnen nur die zwei Bundesländer Oberösterreich und Steiermark.
Im Vergleich zum zweiten Quartal haben sich die Jobchancen in fünf der neun Bundesländer verbessert. Am besten schneiden dabei Burgenland und Kärnten mit einem Plus von je 6 Prozentpunkten ab. In vier Regionen hat sich der Ausblick gegenüber Q2/2015 verschlechtert. Vorarlberg verzeichnet minus 9 Prozentpunkte, Tirol und Oberösterreich jeweils minus 3 Prozentpunkte.
Im Jahresvergleich verbessern sich die Jobchancen am stärksten im Burgenland (+8 Prozentpunkte) und in Salzburg (+5 Prozentpunkte).

Sektoren im Vergleich

Die befragten Unternehmen erwarten bei der Hälfte, nämlich in fünf von zehn Wirtschaftssektoren, einen Anstieg ihres Personalstands im dritten Quartal. Die besten Job-aussichten gibt es aktuell im Bereich Gastronomie und Hotellerie mit einem Beschäftigungsausblick von +6%; auch der Handel liefert mit +5% eine optimistische Einschätzung.
Für vier Sektoren ist der Ausblick negativ: Die größte Reduktion erwarten Bergbau und Rohstoffgewinnung mit einem Beschäftigungsausblick von -7%.
Im Quartalsvergleich verbessern sich die Jobaussichten in fünf Sektoren. An erster Stelle steht der Handel mit einem Plus von 7 Prozentpunkten; dahinter folgt die Sachgütererzeugung mit plus 6 Prozentpunkten.

(Zu) Wenig Energie

Am schwächsten fällt die Prognose für den Sektor Energieversorgung aus. Der Beschäftigungsausblick dieses Bereichs fällt im Vergleich zum 2. Quartal um 11 Prozentpunkte geringer aus, im Vergleich zum Vorjahresquartal gar um 21 Prozentpunkte.
Auch Finanzwesen & Dienstleis-tungen verlieren sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich um je 7 Prozentpunkte. Und auch Verkehr und Telekommunikation sind um minus 8 Prozentpunkte gegenüber dem 2. Quartal und um minus 7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresquartal schwächer.
Große Firmen erwarten mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von +12% das größte Wachstum. Mittlere Betriebe rechnen bei einem Ausblick von +7% ebenfalls mit Neueinstellungen. Kleinunternehmen gehen mit einem Ausblick von +1% ins kommende Quartal, Kleinstunternehmen mit +3%.

Jenseits der Grenzen

Global betrachtet, ist der Ausblick für das dritte Quartal deutlich positiv: Gleich 40 von 42 befragten Ländern rechnen mit Neueinstellungen – wenn auch in unterschiedlichem Tempo. Den optimistischsten Ausblick geben Taiwan, Indien, Japan, Hong Kong und die USA. Die schwächste Entwicklung – und auch die einzigen negativen Beschäftigungsausblicke – erwarten Italien und Brasilien.
In der EMEA-Region blicken 23 der 24 Länder positiv in die nächs-ten drei Monate. Die stärksten Beschäftigungsabsichten vermeldet wie im vergangenen Quartal die Türkei. Der italienische Beschäftigungsausblick ist der schwächste dieser Region sowie weltweit. (red)

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