Wien. Österreichs Studierende wollen nach ihrem Abschluss bei Red Bull und Google arbeiten.
Der deutsche Automobilhersteller BMW mit seinem Werk in Steyr landet sowohl bei den Wirtschaftswissenschaftlern als auch bei den Ingenieuren und Informatikern auf Rang 2 und ist als Arbeitgeber in Österreich so beliebt wie nie zuvor. Das sind zwei der wichtigsten Resultate des Graduate Barometers, welches das trendence Institut unter rund 6.200 abschlussnahen Studierenden in Österreich durchführt.
Bleibt Standort Österreich?
voestalpine – Aufsteiger des vergangenen Jahres – erhielt heuer einen Dämpfer, zählt aber nach wie vor zu den zehn beliebtesten Arbeitgebern der österreichischen Absolventen (von Platz 2 auf Rang 4). Einer der Gründe: Die Unternehmensspitze stellte 2014 den Standort Österreich wiederholt infrage. „Diese Nachrichten verunsichern nicht nur Mitarbeiter, sondern auch potenzielle Bewerber”, kommentiert trendence-Geschäftsführer Holger Koch. „Sie überlegen sich zweimal, ob sie in einem Unternehmen arbeiten wollen, bei dem zu befürchten steht, dass die spannenden Aufgaben ins Ausland ausgelagert werden.”Auch andere österreichische Unternehmen wie OMV, Andritz (von Platz 9 auf Rang 15), Verbund (von 17 auf 34) und A1 Telekom Austria (von 33 auf 41) sind bei den Absolventen heuer weniger beliebt als noch 2014.
Beliebte Giebelkreuzler
Die Erste Bank und die Bank Austria zählen 2015 zu den Top-Aufsteigern in der Gunst der Ökonomie-Absolventen. Die Erste Bank hat es wieder in die Top 10 der beliebtesten Arbeitgeber der Wirtschaftswissenschaftler geschafft, die Bank Austria hat sich auf Rang 23 verbessert. Der beliebteste Arbeitgeber der Finanzbranche bleibt die Raiffeisen Zentralbank auf Rang 6.Bei den Ingenieuren und Informatikern zählen in diesem Jahr die klassischen IT-Unternehmen wie Microsoft zu den Gewinnern im Arbeitgeberranking. Das Unternehmen steigt wieder in die Top 10 ein und verbessert sich auf Rang 5.
Firmenkultur muss passen
Mehr als drei Viertel der Absol-venten ist wichtig, dass ihr künftiger Arbeitgeber zu ihnen passt.Wenn ihnen die Unternehmenskultur nicht gefällt, würden drei von fünf Absolventen einen Job ausschlagen. Andersherum würden drei von fünf auf Gehalt verzichten, wenn ihnen die Firmenkultur sympathisch ist. Jedoch vermissen zwei von fünf Studierenden glaubwürdige Informationen zur Kultur der Arbeitgeber. „Die Unternehmen vergeben wertvolle Chancen im Wettbewerb um die Gunst der besten Absolventen, wenn sie ihre Kultur nicht überzeugend vorstellen”, warnt Holger Koch. (pj)