Der Sinn am Arbeitsplatz
CAREER NETWORK 17.04.2015

Der Sinn am Arbeitsplatz

AmCham Harald Pichler referierte über Sinnfragen des heutigen Wirtschaftens – vor allem, was den Job betrifft

Gestaltbarkeit als Burn-out-Prävention, Mitarbeitermotivation durch sinnstiftende Tätigkeiten.

Wien. Erfolg allein macht nicht glücklich – das war die Quintessenz eines Vortrags von Harald Pichler, Berater am Viktor Frankl Zentrum Wien für Mitarbeiterführung.

Auf Einladung von AmCham Austria-Präsident Norbert B. Lessing referierte Pichler im Hilton Vienna am Stadtpark über die Sinnfrage in unserem heutigen Wirtschaftssystem.

Spaßfaktor ist unerheblich

„Personen, die einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen, sind vielfach glücklicher als hochdotierte Manager, denen der Sinn in ihrer Tätigkeit fehlt”, erklärte dazu Pichler. „Es war bereits das Credo Viktor Frankls, dass es nichts auf der Welt gibt, das einen Menschen so sehr befähigt, äußere Schwierigkeiten zu überwinden, wie das Wissen, eine Aufgabe im Leben zu haben.”Pichler distanzierte sich klar von der Forderung, dass ein Job Spaß machen müsse. Einem Feuerwehrmann mache es sicherlich keinen Spaß, sein Leben auf Spiel zu setzen, um andere Leute zu retten. „Aber es macht Sinn und ist somit erfüllend.”Darüber hinaus räumte Pichler auch mit der heute so immanenten Forderung nach Work-Life-Balance und der Trennung von Beruf und Privatleben auf. Die beste Burn-out-Prävention für Mitarbeiter ist demnach nicht, Berufliches im privaten Alltag komplett auszuschalten, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gewisse individuelle Gestaltbarkeit ermöglichen – und ein Verständnis für den Sinn der Tätigkeit.

Dünger fürs Gehirn

„Ein Mitarbeiter, der die Sinnhaftigkeit seiner Tätigkeit erkennt, ist bereit, höhere Leistungen zu erbringen und motiviert, belastende Situationen durchzustehen”, erklärt Pichler das Potenzial, das eine zeitgemäße Mitarbeitermotivation für Unternehmen hat. Da das Sinnerlebnis jedoch individuell und situativ ist, gibt es keine einheitliche Strategie, Mitarbeiter durch Sinnstiftung zu motivieren. In Anlehnung an den deutschen Neurobiologen Gerald Hüther verbindet er die Sinnfrage mit der Forderung nach Begeisterung: „Begeisterung ist Dünger für das Gehirn.”Mitarbeiter, die, basierend auf einem gemeinsamen Wertekatalog, ein einheitliches Ziel verfolgen, tragen eine Unternehmenskultur, die auch externe Anspruchsgruppen, insbesondere Kunden, schätzen, und die letztlich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.Im Anschluss an den Vortrag, „der uns alle nachdenklich gemacht und berührt hat”, hieß Daniela Homan, Generalsekretärin der AmCham Austria, die neuen Mitglieder, Sabre Austria GmbH und LieberLieber Software GmbH, im Netzwerk willkommen.Dann berichtete sie über Neuigkeiten der Netzwerkpartner DHL und PwC. „Wir gratulieren DHL Express zur Auszeichnung beim diesjährigen Stevie Award in Silber und Bronze in den Kategorien ‚Sales Process of the Year’ und ‚Telesales Team of the Year’”, so Homan.

Weibliche Millennials

Darüber hinaus wurde der PwC-Report über weibliche Millennials vorgestellt, der Frauen zwischen 20 und 35 Jahren in 75 Ländern zu ihrer Einstellung zur Arbeitswelt und Karriere befragte.(pj)

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