Der Spaß bei der Bildung
CAREER NETWORK 06.02.2015

Der Spaß bei der Bildung

IIR Weiterbildungsindex Wo sich die Österreicher die Motivation für ihre Aus- und Weiterbildung holen

Für das Know-how der Chefs gibt es deutlich mehr Geld als für jenes der Mitarbeiter.

Wien. Herr und Frau Österreicher als Arbeitnehmer bilden sich lustvoll weiter. Fast die Hälfte aller Befragten hat auf die Frage: „Was sind die Gründe für berufliche Aus- und Weiterbildung?” mit „es macht Spaß” geantwortet. Der Hauptgrund ist allerdings ein anderer: Berufliche Weiterbildung dient 84% der Befragten in erster Linie der persönlichen Weiterentwicklung. Ehrgeiz scheint hingegen ein weniger starkes Motiv: Nur 11% nennen als Argument „Ich möchte einen Karrieresprung machen”.

Das sind die teilweise überra-schenden Ergebnisse einer öster-reichweiten Umfrage, welche die IIR GmbH (Institute for Interna-tional Research) im Rahmen derErhebung des IIR Weiterbildungs-indexes aktuell durchgeführt hat.Dieser Index misst den Stellenwertvon beruflicher Aus- und Weiterbil-dung in Unternehmen; befragt werden Vorstände, Geschäftsführer, Abteilungsleiter und Mitarbeiter aus Firmen aller Branchen. Des Weiteren werden andere Parameter wie z.B. Art und Intensität der besuchten Weiterbildungsver-anstaltungen einbezogen.

Quod licet Iovi, non licet bovi

Wenn es ums Geld geht, gilt übrigens generell: Je höher die Position, umso mehr ist möglich. Vorstände und Geschäftsführer (24%) gönnen sich mehr Budget für ihre Aus- und Weiterbildung, und das gilt auch für 13% der Bereichs- und Abteilungsleiter. Ganz anders sieht die Situation auf der Mitarbeiter-ebene aus; hier dürfen nur 7% mit einem höheren Bildungsbudget rechnen.

Persönlichkeitsentwicklung

Geschäftsführer und Vorstände legen einen hohen Wert auf Zusatzausbildungen (76%) und besuchen selber am häufigsten Weiterbildungsveranstaltungen (drei oder mehr pro Jahr; Mitarbeiter deutlich weniger). Ihnen geht es nicht mehr um Karriere, sondern um Persönlichkeitsentwicklung. Am „sehr hohen” oder „hohen” Stellenwert der beruflichen Weiterbildung zweifeln Geschäftsführer nicht: Die Bekenntnisse zur Weiterbildung sind also auf dieser Hierarchieebene nicht nur Lippenbekenntnisse.

Was bringt Weiterbildung?

Immerhin 18% betrachten berufliche Weiterbildung als „weniger wichtig” und 3% sagen sogar: Das ist unwichtig. Insgesamt meint also jeder fünfte Arbeitnehmer, dass Weiterbildung nichts bringt. Kleine Unternehmen sind dabei deutlich weiterbildungsaffiner als große: Mitarbeiter in kleinen Unternehmen glauben zu fast 100% an die Sinnhaftigkeit von Weiterbildungsmaßnahmen. Etwas anders in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten; hier glauben bis zu 13% nicht an Weiterbildungsmaßnahmen. Der IIR Weiterbildungsindex (WBI) hatte im Jänner einen Wert von 59,1 Punkten – der maximal erzielbare Wert wäre 120 Punkte. (pj)www.iir.at/weiterbildungsindex

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