Es fehlen die Fachkräfte!
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CAREER NETWORK Redaktion 26.01.2024

Es fehlen die Fachkräfte!

Das größte Risiko für mittelständische Betriebe ist der Mitarbeitermangel, warnt Erich Lehner, EY Österreich.

••• Von Alexander Haide

WIEN. Vergangenes Jahr erreichte der Fachkräftemangel mit 87% einen Höchststand. Heuer geben 82% von der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY befragten Unternehmen an, dass es derzeit schwer falle, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

Zum Vergleich: Im Jänner 2022 gaben noch 27% an, große Schwierigkeiten bei der Rekrutierung zu haben, im Jänner 2023 waren es bereits 42%.

Große Herausforderungen

„Der anhaltende Fachkräftemangel stellt eine der größten Herausforderungen für den österreichischen Mittelstand dar. Trotz intensiver Bemühungen der Unternehmen, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, besteht die Lücke weiterhin und hat sich sogar vergrößert”, so Erich Lehner, Managing Partner Markets bei EY Österreich, und verantwortlich für den Bereich Mittelstand.

Personalnot senkt den Umsatz

„Dies beeinträchtigt nicht nur das Wachstum und die Innovationsfähigkeit unserer Betriebe, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung des Landes. Es ist entscheidend, dass wir sowohl auf politischer als auch auf unternehmerischer Ebene effektive Strategien entwickeln, um Lösungen zu finden und die Zukunftsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft zu sichern.” In Österreich gestaltet sich der Fachkräftemangel auch wirtschaftlich herausfordernd, ergab die EY-Studie: Knapp die Hälfte aller Unternehmen (45%) verzeichnet Umsatzeinbußen infolge der Personalnot, dabei ist der Anteil jener, die erhebliche Einbußen von mehr als fünf Prozent des Umsatzes beklagen, von 16 auf 19% gestiegen. Besonders ausgeprägt sind die Folgen des Fachkräftemangels auf den Umsatz im Gesundheitsbereich (69%), im Tourismus (50%) und in der Industrie (40%).

Mangel wird zum Risiko

„Der Fachkräftemangel wird zum größten Risiko für Unternehmen und ist für viele bereits existenzbedrohend”, warnt Lehner. „Wir müssen jetzt gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Ausbildung und Weiterbildung zu fördern, Anreize für Fachkräfte zu schaffen und vielleicht auch neue Wege in der Arbeitsmigration zu beschreiten. Der Fachkräftemangel ist ein komplexes Problem, das eine vielschichtige und nachhaltige Strategie erfordert.”

Im Sog des Fachkräftemangels sind ebenfalls die Rekrutierungskosten für Unternehmen um durchschnittlich acht Prozent gestiegen.

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