••• Von Alexander Haide
DAVOS/WIEN. Kaum ein Tech-Thema war zuletzt so präsent wie Generative Künstliche Intelligenz. Deren disruptives Potenzial wird von einer aktuellen Deloitte Studie bestätigt, die im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht wurde. Demnach rechnet der Großteil der mehr als 2.800 befragten Führungskräfte aufgrund der zunehmenden Etablierung von Gen AI in naher Zukunft mit tiefgreifenden Veränderungen. Für eine erfolgreiche Handhabung der Technologie mangelt es allerdings meist noch am Know-how.
Executives massiv unter Druck
„Die Anwendungsmöglichkeiten von Generativer KI sind sehr vielfältig und es ist damit zu rechnen, dass die zunehmende Etablierung eine regelrechte Innovationswelle lostreten wird”, bestätigt Josef El-Rayes, Partner und KI-Experte bei Deloitte Österreich. „Für Unternehmen tun sich damit neue Herausforderungen auf. Einerseits gilt es mit der hohen Geschwindigkeit Schritt zu halten, andererseits muss sichergestellt werden, dass angemessene Governance- und Risikominderungsmaßnahmen getroffen werden. Der Handlungsdruck ist enorm.”
Acht von zehn Führungskräften gehen davon aus, dass Gen AI in weniger als drei Jahren zu einer erheblichen Umgestaltung ihres Unternehmens führen wird. Im Moment konzentriert sich die Mehrheit noch auf Aspekte wie Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Strategische Faktoren wie die Förderung von Innovationen und wachstumsbezogene Zwecke sind derzeit noch zweitrangig, so die Ergebnisse der Studie. Um die Vorteile der disruptiven Technologie optimal nutzen zu können, braucht es entsprechendes Know-how. Tatsächlich gilt aber der Mangel an technikaffinen Talenten und entsprechenden Fähigkeiten als größtes Hindernis für die Einführung von generativer KI: Nur 22 % der Führungskräfte sehen ihr Unternehmen hier gut aufgestellt.
„Gen AI wird die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen grundlegend verändern. Neben Aus- und Weiterbildungen braucht es daher auch in vielen Fällen ein Neudenken der vorhandenen Jobs. Und die Zeit drängt. Je früher die Unternehmen beginnen, ihre Organisation und Belegschaft zukunftsfit zu machen, desto erfolgreicher werden sie den Wandel meistern”, erläutert Anna Nowshad, Partnerin und Future of Work Expertin bei Deloitte Österreich.