••• Von Alexander Haide
WIEN. Bis zum Jahr 2030 soll der gesamte Strombedarf Österreichs durch erneuerbare Energien gedeckt, bis 2040 die Klimaneutralität hergestellt sein. Dafür braucht es ein kapazitätsstarkes Energiesystem, bestehend aus Stromnetzen, erneuerbarer Produktion, Speichern, Reserven und umfassender Digitalisierung aller Akteure. Eine zentrale Rolle spielt das Stromnetz – und einer der wichtigsten Netzbetreiber des Landes ist dabei Austrian Power Grid (APG).
Doppellehre in Ybbs & Kaprun
Damit die Investitionen in den Aus- und Umbau des Übertragungsnetzes wirksam werden, braucht es engagierte und motivierte Mitarbeiter. Deshalb wurde die APG-Lehrlingskampagne gestartet, denn in den kommenden sechs Jahren wird APG insgesamt 50 Lehrlinge aufnehmen. Doch die Suche nach den richtigen Kandidaten, die Verantwortung für die versorgungssichere Transformation des Energiesystems übernehmen wollen, ist keine leichte Aufgabe.
Die APG-Lehrlingskampagne soll nun jungen Mädchen und Burschen „Lust auf einen Job mit Purpose” machen, denn die Mitarbeit am Übertragungsnetz bedeutet die aktive Gestaltung der Energiewende. Schon 2025 sucht APG insgesamt acht Jugendliche, die mit der Doppellehre zum Elektro- und Metalltechniker beginnen wollen; bis zum Jahr 2030 bietet APG insgesamt 50 Lehrstellen an.
Die Doppellehre dauert vier Jahre, wobei die Lehrlinge in den ersten acht Monaten in der Lehrwerkstätte, entweder in Ybbs an der Donau oder in Kaprun, untergebracht sind. „Sie können nur am Wochenende nach Hause zu ihren Familien fahren, was natürlich vor allem in den ersten acht Monate oft eine große Umstellung ist. Wir arbeiten aber daran, dass es künftig auch in den Regionen Ausbildungsmöglichkeiten geben wird”, so die APG-Lehrlingsbeauftragte Angela Ebner.
Anforderungen
Gesucht werden junge Menschen zwischen 14 und 16 Jahren, die gerne handwerklich arbeiten und naturverbunden sind, da die Arbeit in den Umspannwerken hauptsächlich im Freien stattfindet. Bewerber benötigen einen positiven Pflichtschulabschluss und sollten sich für Technik interessieren sowie über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. „Wenn man in Englisch einen Vierer hat, ist mir das nicht so wichtig wie gute Noten in Mathe und Physik. Wer sich zum Beispiel dann noch bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, hat sehr gute Karten”, unterstreicht Ebner.
