Wenn ein halber Freitag Sinn stiftet
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Beispielgebend Marketagent.com geht mit gutem Beispiel voran – und „spendet” den halben Freitag für Shades Tours. Bild: Thomas Schwabl, Geschäfts­führer, und Lisa Eberhardsteiner, Sales.
CAREER NETWORK Redaktion 22.02.2019

Wenn ein halber Freitag Sinn stiftet

Abseits der Karfreitagsthematik belegt Marketagent.com, dass sich das Konzept eines „Social Friday” auszahlt.

WIEN. „Warum es sich auszahlt, am Freitagnachmittag blau zu machen” betitelte Marketagent.com ein Pressegespräch am Donnerstag. Dabei ging es allerdings nicht – wie zu vermuten wäre – um den neuen halben Feiertag am Karfreitag, den die Bundesregierung eben ins Auge gefasst hat, sondern um die Initiative „Social Friday”. Marketagent.com bringt den „Social Friday” nach Österreich, spannt zugleich den Bogen in Richtung soziales Engagement – und präsentierte eine Zehn-Länder-Studie zur Produktivität am Arbeitsplatz.

Die Initiative

Ab Freitagmittag, so eines der Ergebnisse, deutet die Produktivitätskurve in vielen Betrieben stark nach unten. Allerdings, so die Marktforscher, könne man in dieser Zeit ja auch etwas Sinnstiftendes erledigen. Dafür werden Mitarbeiter für einen guten Zweck freigestellt.

Das Konzept des „Social Friday” wurde vom schweizerisch-mazedonischen Unternehmer Fikret Zendeli ins Leben gerufen. Mit seiner Initiative hat er es sich zum Ziel gesetzt, unproduktive Büro-Freitagnachmittage in soziales Engagement zu verwandeln.
„Wir freuen uns, die Social Friday-Bewegung als erstes Unternehmen nach Österreich zu holen”, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com. „Im Rahmen der Initiative machen wir einen Freitagnachmittag im Quartal gemeinschaftlich blau, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Das stärkt nicht nur das Teamgefüge, sondern stiftet wirklich Sinn.”
„Im ersten Durchgang spenden wir Schlafsäcke und Thermomatten an obdachlose Menschen in Wien und freuen uns, mit Shades Tours einen kompetenten Partner an unserer Seite zu haben”, so Schwabl weiter. Shades Tours bietet Stadtführungen zu dringenden gesellschaftlichen Themen wie Obdachlosigkeit und Asyl an; die Führungen werden von betroffenen Personen selbst durchgeführt.

Die Fakten

Dass Fikret Zendeli mit seinen Beweggründen für den Social Friday ins Schwarze trifft, belegt die Studie: In Österreich gibt etwa knapp die Hälfte aller Arbeitnehmer zu, mit den Gedanken gegen Ende der Arbeitswoche nicht mehr ganz bei der Sache zu sein. Insbesondere nach 14 Uhr geht es mit dem Arbeitseifer steil bergab. Die Meister punkto unnötigem Zeitvertreib während der Arbeitszeit sind übrigens die Argentinier, knapp dahinter folgen Engländer und Amerikaner.

Auch das Alter spielt eine Rolle: Je jünger die Arbeitnehmer, desto eher unterliegen sie der Versuchung, sich mehr dem Surfen im Internet oder ihrem Handy zu widmen, anstatt ihrer eigent­lichen Tätigkeit nachzugehen.

Alle profitieren

Am Ende des Tages profitieren auch die Unternehmen davon: Sie fördern soziale Kompetenz der Mitarbeiter und Teamgefühl.

Zudem birgt die Initiative auch gesellschaftlich relevante Effekte: vier von zehn Befragten sehen die eigene Teilnahme als Motivation für andere, sich zu engagieren und die soziale Sensibilität zu stärken. Damit, so die Studienautoren, werde aufgezeigt, welche weitreichenden Effekte es haben kann, den Schreibtisch einen Freitagnachmittag lang Schreibtisch sein zu lassen und sich stattdessen proaktiv für das Gemeinwohl zu engagieren. (red)

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