••• Von Eva Louise Krémer
WIEN. Die größte unabhängige, wissenschaftliche Recruiting-Studie im deutschsprachigen Raum hat am vergangene Woche im Wiener Lorely-Saal den zehnten Geburtstag gefeiert und österreichische Arbeitgeber mit den besten Recruiting-Maßnahmen ausgezeichnet.
Qualität nimmt zu
Die Qualität des Recruitings ist in Österreich seit Initiierung der Studie 2010 konstant gestiegen, obwohl jedes Jahr mehr Kriterien abgeprüft werden (in diesem Jahr waren es 243). Dabei werden unter anderem die Karriere-Website und Online-Stellenanzeigen untersucht. Das Herzstück der Studie ist die Analyse der Bewerbungsresonanz, für die an jeden teilnehmenden Arbeitgeber Bewerbungen verschickt und Geschwindigkeit sowie Inhalt der Rückmeldungen analysiert werden.
Ist da jemand?
Überraschend sind die Bereiche, in denen die Kurve nach unten zeigt: Gerade Social Media und der persönliche Kontakt werden oft vernachlässigt. Obwohl die Anzahl der Social Media-Accounts tendenziell steigt, nützen nur die Hälfte der Unternehmen ihren Facebook-Account für karriererelevante Postings; in erster Linie handelt es sich dabei um Stellenanzeigen, die geteilt werden. Gerade die Ergebnisse in der Untersuchung der Business-Netzwerke Xing und LinkedIn überraschen. Profile und Aktivität auf LinkedIn sind seit dem vergangenen Jahr leicht rückläufig, immer mehr Unternehmen haben außerdem zwar ein Arbeitgeberprofil auf Xing, jedoch wird dieses kaum zum aktiven Austausch mit potenziellen Bewerbern genutzt: Auf eine per Direktnachricht gesendete Frage zum Unternehmen antworteten nur 14% innerhalb einer Frist von drei Tagen.
Erneuter Sieg für Herold
Die Ergebnisse: Zum zweiten Mal in Folge konnte sich Herold an der Spitze der 521 getesteten Unternehmen platzieren, mit einem fast perfekten Ergebnis von 95,5%; mit 94,5% knapp dahinter liegt der Vorjahresdritte, die Eurest Restaurationsbetriebs-GmbH. Um zehn Plätze gesteigert hat sich die Erber Group und landet auf dem dritten Platz.