Geisterstädte
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Große Leere Reise- und Ausgangsbeschränkungen haben Wien und die Landeshauptstädte verwaisen lassen.
DESTINATION Redaktion 17.04.2020

Geisterstädte

Drei Viertel des Städtetourismus entfallen auf Gäste aus dem Ausland – rasche Grenzöffnungen sind notwendig.

••• Von Britta Biron

WIEN. Von 2000 bis 2019 haben sich die Übernachtungen in Wien und den Landeshauptstädten mehr als verdoppelt, während das gesamtösterreichische Plus bei „nur” 34% lag. Der Anteil des Städtetourismus am gesamten Nächtigungsaufkommen stieg von 11% auf 17%, bei den Ankünften sogar von 22% auf 27%. Mehr als drei Viertel davon (78%) stammen von ausländischen Gästen, fast die Hälfte (45%) entfällt auf Deutsche und Schweizer. Zuletzt stieg die Nachfrage aus Fernmärkten besonders stark.

Durch den aktuellen Reisestopp steht der Städtetourismus jetzt still. Diverse Studien zeigen zwar, dass sich dieser nach Krisen für gewöhnlich schneller erholt als andere Bereiche, doch nach Ansicht von Norbert Kettner Kettner, Direktor des WienTourismus und Vorsitzender der Tourismuskooperation ArGe Städte, kann man diesmal nicht darauf vertrauen: „Da sowohl Angebot als auch Nachfrage eingebrochen sind, können wir erst für 2021 wieder mit einem Normalbetrieb rechnen.”

Werbung für Städte

Positiv sieht Kettner, dass die Österreich Werbung bereits an einer Inlandskampagne arbeitet; wichtig sei es, die Städte als integralen Bestandteil miteinzubeziehen. Weiters betont er die enge Verflechtung des Städtetourismus mit anderen Branchen, wie zum Beispiel Gastronomie, Handel und Kultureinrichtungen, für die zahlungskräftige Touristen ebenfalls sehr wichtig sind.

„Wir wünschen uns, sobald dies epidemiologisch unbedenklich ist, eine schrittweise Grenzöffnung innerhalb der Europäischen Union. In einer ersten Phase könnte das Reisen in einzelnen Regionen wieder ermöglicht werden.”

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