KUKMIRN. „Wir sind der einzige Nahversorger im Ort, die nächsten Supermärkte sind in Eltendorf oder in Stegersbach und Güssing”, erzählt Birgit Glatz. Nicht unendlich weit weg, aber zu weit, um täglich dorthin zu gehen. Obwohl sie zufrieden ist, macht sie sich aufgrund der massiven Teuerungen Gedanken über die Zukunft.
Die dritte Generation
„Es gibt das Geschäft in dritter Generation, seit 66 Jahren”, holt Glatz aus. „Der Opa hat begonnen, dann übernahm meine Mutter, bei Nah&Frisch sind wir von Anfang an mit dabei. Seit 2001 habe ich das Geschäft.” Es war zudem auch immer recht klar, dass sie das Geschäft übernehmen würde.
„Auch der Generationenübergang lief problemlos, die Mama hat mich selbstständig arbeiten lassen. Schon sie hat immer vergrößert und renoviert, aktuell haben wir 170 Quadratmeter. Die letzten Jahre haben wir den Markt komplett erneuert, vom Boden, über die elektrische Schiebetür bis hin zu neuen Regalen und einer modernen Feinkostabteilung. Vor vier Jahren haben wir massiv in Nachhaltigkeit investiert. Es wurden eine energiesparende LED-Beleuchtung und neue Kühl- und Gefriergeräte sowie eine 10 kW-Photovoltaikanlage installiert.” Was sagt ihr Mann dazu? „Neben meinem 40 Stunden-Job als Außendienstmitarbeiter im technischen Vertrieb ist es wichtig, als Familie zusammenzuhalten, und ich versuche, meine Frau so gut wie möglich zu unterstützen.”
Es ist Birgit wichtig, den Kunden ein schönes Einkaufserlebnis zu bieten – darum wurde schon vor längerer Zeit eine Kaffee-Ecke als Treffpunkt für Jung und Alt errichtet.
Auftrag an alle
Damit Birgit und ihre Mitarbeiterinnen weitermachen können, dazu braucht es nicht nur gute Absichten, sondern auch größere Einkäufe. Doch ein anderes Thema beschäftigt sie noch viel mehr. „Die treuesten Kunden sind die Älteren”, erzählt sie. „Ich tue mich mit Jüngeren schon schwerer. Diese Generation vergisst uns oft, wir sind nur im Notfall da, da sind dann alle dankbar und froh.”
Eine Anekdote noch dazu: „Eine Kundin erzählte mir einmal, dass sie einen Alptraum hatte, dass ich zusperre. Meist kommt man erst dann drauf, wenn es zu spät ist.”
Das richtige Angebot
Dabei ist sie wirklich up-to-date mit ihrem Produktsortiment: „Wir haben einige Artikel im Geschäft, die wir extra für unsere Kunden bestellen. Dieses Service gibt es woanders nicht. Wir haben ebenfalls Produkte aus’m Dorf und von Direktvermarktern. Zudem sind wir eine Lotto/Toto Annahmestelle, und eine Trafik habe ich auch.”
Birgit Glatz denkt also immer schon zwei Schritte weiter. Übrigens ist sie nicht nur wegen der PV-Anlage nachhaltig. Too Good To Go hatte sie einmal, aber ihre treue Kundschaft und das kluge Einkaufssystem von Nah&Frisch ermöglichen es, dass so gut wie keine Lebensmittel weggeschmissen werden.
In diesem, zugegebenermaßen nicht immer einfachen, Umfeld ist Nah&Frisch ein wirklicher Segen für sie und ihre drei Mitarbeiterinnen: „Es gibt für mich keine bessere Unterstützung.”