Nahe versorgt sein
© Nah&Frisch/Martina Draper
Partner Der Geschäftsführer von Nah&Frisch Marketingservice, ­Hannes Wuchterl, über die Notwendigleit der nahen Versorgung.
DOSSIERS Redaktion 09.10.2020

Nahe versorgt sein

Was man braucht, merkt man meist erst, wenn es nicht mehr da ist. Dies gilt ­bezüglich Nahversorgung leider auch für viele Gemeinden in Österreich.

Gastkommentar ••• Von Hannes Wuchterl

WIEN. Nahe versorgt sein – ein Wunsch, der uns alle begleitet. Als Gemeinschaft, als Kunde, als Mensch. In all unseren Bedürfnissen, egal ob jung oder dann, wenn wir zur älteren Generation gehören. Ganz besonders dann, wenn in einer Zeit, wie der Coronakrise, in der wir viele unserer Gewohnheiten plötzlich komplett umstellen müssen, nichts mehr einfach und selbstverständlich ist.

Nahe versorgt zu sein. Etwas, das selbstverständlich sein sollte und doch für immer mehr Menschen in immer mehr Gemeinden so nicht mehr gegeben ist. Nahe zu versorgen, Nahversorgung zu haben, bedeutet nämlich weit mehr, als ‚nur' ein Supermarkt in meiner Nähe, in dem ich alles, was ich brauche (und vieles, was ich eigentlich nicht brauche), einkaufen kann.

Bestens versorgt?

Nahversorgung, so wie wir sie verstehen, heißt, die Gemeinde neben einem Angebot an Lebensmitteln auch mit einer ganzen Reihe anderer Dienstleistungen zu versorgen: Lieferservice, Partyservice, Partner bei lokalen Festen, Veranstaltungen der freiwilligen Feuerwehren, Postpartner, Bankdienstleistungen und und und. Oder einfach nur ein ‚Eck' zum gemütlichen Zusammensitzen zu bieten, in dem bei einem guten Kaffee vor dem Einkauf der Dorftratsch ausgetauscht wird.

Wir, als der Partner für Nahversorgung im ländlichen Bereich, möchten in diesem Dossier jene Menschen sprechen lassen, die Nahversorgung für kleine und kleinste Gemeinden möglich machen. Die erzählen, wie sie das geschafft haben, wie sie Nahversorgung leben. Die erzählen – über die schönen, aber auch die schweren Zeiten als Nahversorger.
Bürgermeister aus Österreich, die erzählen, wie sie einen Nahversorger in die Gemeinde zurückgeholt haben, die von Bürgern erzählen, die auf ihre Art dazu beitragen, Nahversorgung möglich zu machen.

Mehr als nur Lebensmittel

Wir lassen Kaufleute sprechen, die oft seit Jahren und Jahrzehnten Nahversorgung leben. Nicht nur Lebensmittel in der Gemeinde verkaufen, sondern für und mit der Gemeinde Nahversorgung nicht nur erhalten, sondern Schritt für Schritt verbessern und zusammen weiterentwickeln.

Wir wollen gemeinsam mit medianet mit diesem Dossier einen Beitrag dazu leisten, dass sich wieder mehr Kommunen in Österreich Gedanken darüber machen, wie Nahversorgung bei ihnen machbar sein kann. Was echte Nahversorgung wirklich bedeutet, welche Ideen, welche Energie, welches Engagement und vor allem welche Menschen es dafür benötigt.

Für eine Seele der Ortschaft

Wenn uns mit diesem Dossier ein Gedankenanstoß in dieser Richtung gelingt, dann hat sich die Arbeit aller Beteiligten dafür jedenfalls gelohnt.

Ich bin der tiefsten Überzeugung: Mit mehr Bürgermeistern und Kaufleuten, wie die in diesem Heft Porträtierten, wird es uns gemeinsam gelingen, in Zukunft mehr und mehr Gemeinden in Österreich (wieder) nahe zu versorgen.

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