Schon 100 Jahre Nahversorger
© z.V.g. (2)
Generationen Von klein bis groß sind alle Rodlers im Geschäft ­anzutreffen.
DOSSIERS Redaktion 19.05.2023

Schon 100 Jahre Nahversorger

Für die Familie Rodler ist der eigene Markt weit mehr als nur eine Arbeitsstätte. Es ist Family Business.

KAINDORF. Wer durch Kaindorf fährt, registriert vielleicht in der ersten Sekunde gar nicht, was der weiß-rote „Nah&Frisch”-Schriftzug auf grünem Hintergrund für eine Geschichte hat. Franz Rodler war vor 100 Jahren nicht nur Bürgermeister, sondern verkaufte auch landwirtschaftliche Produkte und Baustoffe. Ab 1923 tat er dies von seinen eigenen Wänden aus, daraus entwickelten sich die Geschäfte.

In der zweiten Generation, in den 1960er-Jahren, entstand das neue Geschäft. Zweieinhalb Jahrzehnte später kam die nächste Generation dran, 1985 wurden der Lebensmittel- und Baumarkt auf insgesamt 800 Quadratmeter Verkaufsfläche modernisiert. „Wir waren immer der Rodler”, erklärt Birgit Rodler, die das Geschäft in vierter Generation mit Ehemann Christoph seit rund zehn Jahren führt – das eben schon seit 100 Jahren an ein und demselben Standort ist. „Wir haben in den letzten fünf Jahren renoviert und saniert – zuerst den Baumarkt, dann denn Lebensmittelmarkt”, erzählt die gelernte Kindergärtnerin, die auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. „Das ist natürlich auch aufwendig.”

Breites Angebot

Die Großeltern helfen dabei noch tatkräftig mit, aber Birgit ist anzumerken, wie sehr sie ins Familienunternehmen reingewachsen ist.

Innovationsfreude geht übrigens wirklich von der einen auf die nächste Generation über – vor 22 Jahren wurde ein Bauernladen entwickelt. Das ist genau einer der Vorteile von Nah&Frisch: Das Sortiment ist groß, aber „es gibt nicht jedes Wochenende eine Bieraktion. Aber wir können das, was wir sonst noch verkaufen, sehr frei bestimmen. Wir haben nur Äpfel und Eier aus der Region, jeden Tag gibt es ein neues Bauernbrot.” Es gibt regionale Spezialitäten, ofenfrisches Gebäck, Frischfisch, Frischfleisch in Bedienung, ein Lieferservice oder die Putzereiannahme. Sprich: Vieles, was es andernorts in der Form nicht gibt. Neben Bio-Eiern aus’m Dorf, Fruchtaufstrichen und Kleingebäck darf natürlich auch das echte, steirische Kürbiskernöl keinesfalls im Angebot fehlen.
Doch man kann keine 100 Jahre alt werden, wenn es gar keine Unterstützung gibt; schließlich gibt es auch in der Nähe der 3.000 Kaindorfer große Einkaufscenter, wo die Menschen nach der Arbeit einkaufen gehen.

Miteinander leben

„Es geht um ein Miteinander in Kaindorf, die Vereine kaufen ja auch beispielsweise bei uns ein”, weiß Birgit Rodler. „Wir leben im Ort und mit dem Ort. Stammkunden sagen oft: Was der Rodler nicht hat, braucht man auch nicht!” Das heißt, dass die Persönlichkeit geschätzt wird. Das Miteinander sieht man auch, wenn man dort einkaufen geht – und mehrere Generationen trifft.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL