Senkrechtstarter und Durchstarter
© Philipp Habenicht
Golden ausgewogen Nah&Frisch Kaufmann Martin Wacker und Barbara Schwanner, Lebensgefährtin und größte Stütze.
DOSSIERS Redaktion 20.05.2022

Senkrechtstarter und Durchstarter

Egal ob Quereinsteiger oder gelernter Kaufmann, aus Liebe zur Nahversorgung wachsen Nah&Frisch Kaufleute täglich über sich selbst hinaus – für ihre Kunden.

Erst seit November 2019 betreibt Martin Wacker das 370 m² große Geschäft in Kirchberg an der Raab, etwa zehn Kilometer westlich der steirischen Bezirkshauptstadt Feldbach. Der gelernte Koch und Fleischhauer hat gemeinsam mit seiner Frau in einem Inserat in einer Zeitung seine neue Aufgabe gefunden: „Wir sind sehr dankbar, dass wir als Quereinsteiger so herzlich aufgenommen wurden und hier unseren Traum vom Kaufhaus verwirklichen können.” Und der Zuspruch gibt den beiden vollkommen recht: In ihrem zweiten Jahr hatten sie sich im Nah&Frisch Mystery Shopping Wettbewerb, bei dem u.a. die Attraktivität des Geschäfts, der Service und die Beratung anonym getestet wurden, österreichweit gegen 355 Kaufleute durchgesetzt.

Bestes Nah&Frisch Service

Die goldene Waage steht als Symbol für den Sieg beim Nah&Frisch Wettbewerb. Und sie steht auch dafür, dass das Service und das Produktangebot bei Nah&Frisch Wacker das beste in ganz Österreich ist. „Ich kann gar nicht realisieren, dass wir von den Testkäufern neben über 350 anderen Geschäften so bewertet wurden. Aber ich freu mich so sehr, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.” Denn auch wenn Wacker hier zum ersten Mal einen Handelsbetrieb führt, so hat er offenbar ein besonderes Gespür dafür, wie er seinen Kunden das Einkaufen angenehm machen kann.

Mehrfach ausgezeichnet

Auch die Regionalstelle Südoststeiermark der Wirtschaftskammer Österreich wurde auf den Quereinsteiger aufmerksam und nominierte ihn für den „Follow me Award 2021”. Jedes Jahr sucht sie nach steirischen Supernachfolgern, in den Kategorien „familieninterne Nachfolge” und „familienexterne Nachfolge”. Argumente für die Nominierung waren Wackers großes Engagement als Nahversorger, die Zusammenarbeit mit rund 40 Produzenten aus der Region und auch der Mut, einen ganz neuen Weg einzuschlagen – was ihm im Endeffekt den Gesamtsieg in der Kategorie „familienexterne Nachfolge” einbrachte. „Liebend gerne sind wir mit unserem Geschäft ein Treffpunkt für alle Kirchberger und Kunden”, so das Motto des Nah&Frisch Kaufmanns.

Die für den „Follow me Award” so wichtige Regionalität sei in seinem Geschäft zu einem Umsatzfaktor geworden. „Die 35 Direktvermarkter hier aus dem Dorf, mit denen wir eng zusammenarbeiten, tragen mittlerweile einen relevanten Teil zum Umsatz bei. Das macht einerseits unternehmerisch viel Spaß. Aber noch schöner ist, dass wir – obwohl wir erst so kurz hier sind – Freundschaften daraus geschlossen haben.” Und genau diese Verbundenheit habe in den schwierigen oder unsicheren Zeiten seit der Betriebsübernahme Ende 2019 für ein kleines Maß an Stabilität und Sicherheit gesorgt – weil man aufeinander schaue.
Der 2020 eingeführte Lieferservice ist so gut angekommen, dass er auch heute noch angeboten wird – vor allem die betagteren Stammkunden wüssten das Angebot zu schätzen, so Wacker. Auch die angebotenen Mittagsmenüs zum Mitnehmen oder Vor-Ort-Verzehr würden sich großer Beliebtheit erfreuen. Wie es weitergeht? „Wir wollen unser Angebot Schritt für Schritt ausbauen und haben noch viele Ideen”, gibt Wacker die Stoßrichtung für die Zukunft vor.

Alles neu macht der Mai

Wie Wacker ist Simon Birchbauer seit 2019 Kaufmann: „Ich habe von 2002 bis 2005 meine Lehre in einem Gemischtwarenkaufhaus absolviert. Danach war ich in Möbelhandel tätig. Kaufmann bin ich, kein Scherz, seit 1. April 2019.” Kurz darauf eröffnete er sein Geschäft, als Teil einer LEH-Kette und nicht als Nah&Frisch Markt. Noch nicht.

Warum der Wechsel? Der frischgebackene Nah&Frisch Kaufmann (die Eröffnung war Mitte Mai 2022) erklärt – und das nicht zum ersten Mal: „Viele Menschen sprechen mich darauf an und meine Antwort ist immer die gleiche: Die Freiheit in der Sortimentsgestaltung. Der echte Wille zu mehr Regionalität. Nah&Frisch ist mein passender Partner für meine Geschäftsgröße von 213 m².” Auch gäbe es weniger Aktionsdruck durch Einzelaktionen, keine „kauf 2, zahl 1” oder ähnliche Aktionen, keine Rabattschlachten. Es sei vielmehr, wie es Birchbauer ausdrückt, „Klasse statt Masse”.
Denn so wie andere Nah&Frisch Kaufleute legt Birchbauer viel Wert auf selbstständiges Arbeiten. Auf Entscheidungsfreiheit. Auf regionale oder besser lokale Produkte von lokalen Anbietern bzw. lokalen Produzenten. Für Birchbauer eine tragende Säule in der Kommunikation gegenüber dem Kunden.

Delikatessen & Gustostücke

Sein aus’m Dorf-Regal spricht genau diese Sprache – sorgsam ausgesuchte Produkte bester Qualität aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Wein aus Ottendorf von K17 Markus Kainrath ist hier genauso zu finden wie Gewürze aus Schweinz von der Gewürzinsel Martina Friedl, Essig aus Ottendorf vom Essigbaron Emanuel Fleischhacker, Kernöl und Salat aus Ottendorf vom Bürgermeister Ewald Deimel, Kartoffeln und Gemüse nach Saison aus Hohenegg bei Ilz von Werner Groß, Äpfel aus Krennach von Manfred Knaus und noch viele andere mehr.

Wie Nahversorger Birchbauer zu „seinen” Produzenten kommt? „Manchmal kommen die Bauern auf mich zu, und manchmal bringen mich Kunden auf Ideen, wenn sie mir von der hervorragenden Qualität gewisser Produkte erzählen. Das schau ich mir dann an. Meistens läuft’s über normalen Smalltalk.”

Entspanntes Einkaufen

Gespräche wird es in seinem neuen Markt jedenfalls viele geben, das gehöre zu seinem Verständnis als Nahversorger einfach dazu. Genauso wie ein solides Grundsortiment, um den nahen Umkreis zu versorgen und Service am und mit den Kunden, wie etwa Kisten ins Auto einladen, Zustellungen machen oder Vereine beliefern. „Ein Ort, wo die Kunden entspannt und stressfrei einkaufen können. Das soll auch mein Markt- und Firmenname ‚Dein Nahversorger Simon ­Birchbauer' vermitteln.”

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