Alles bleibt gleich
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Auf die Leistbarkeit von Immo-Krediten wird sich die Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten nur geringfügig auswirken.
FINANCENET Redaktion 14.06.2024

Alles bleibt gleich

Die EZB-Zinssenkung hat kaum Auswirkungen für Sparen und Kredite, meldet durchblicker.at.

WIEN. Es ist die Trendwende in der Zinswende: Die Europäische Zentralbank EZB hat den ersten Zinssenkungsschritt eingeleitet. Die Banken haben diese Maßnahme aber bereits vor Monaten vorweggenommen.

Was das für Sparer und Kreditnehmer bedeutet hat durchblicker, Österreichs größtes Tarifvergleichsportal, analysiert – und blickt auf das Nutzerverhalten in den letzten zwei Jahren zurück. Martin Spona, CEO von durchblicker: „Der Zinsentscheid ist die erste Zinssenkung seit 2016. Dennoch sind die unmittelbaren Auswirkungen der geldpolitischen Wende vernachlässigbar. Schließlich hat sich ihre Wirkung bereits zu Jahresbeginn entfaltet: Seit diesem Zeitpunkt wurden die Marktpreise für Kredit- und Sparprodukte an die zu erwartende Geldpolitik angepasst. Insofern wurde die Trendwende schon früher eingeläutet, was sich beispielsweise am gesunkenen Interesse an Sparprodukten zeigt.”

Kaum Veränderungen spürbar

„Bei der Immobilienfinanzierung haben sich die seit Monaten sinkenden variablen Zinsen kaum ausgewirkt – Immobilien sind nach wie vor kaum leistbar”, so Spona. Viele Österreicher haben die Hochzinsphase bei den Sparzinsen genutzt und die verschiedenen Sparprodukte der Banken verglichen.

Wieder Interesse am Sparbuch

So hat sich das Interesse an Sparprodukten im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 verdreifacht. Nun stagnieren die maximalen Tagesgeldzinsen seit Dezember 2023 bei 3%. Die maximalen Festgeldzinsen sinken bereits seit Februar 2024 und liegen bei einer Bindungsdauer von zwölf Monaten nun bei 3,40%. „Das haben auch die Österreicher erkannt: Die Tarifvergleiche für Sparprodukte sind im April und Mai um rund die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken”, so Spona. „Der Bedarf geht aber auch deshalb zurück, weil sich informierte Anleger bereits letztes Jahr eingedeckt haben.”

Die meisten Banken bieten derzeit für längerfristige Geldanlagen niedrigere Zinsen an als für einjähriges Festgeld. „Wir empfehlen dennoch, zu lange Bindungen zu vermeiden, da die Zinsen nach KESt noch immer unter der Inflationsrate liegen. Optimal sind aktuell zwölf Monate.” (rk)

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