Assekuranzen trotzten Virus
VVO-Präsident Robert Lasshofer: „Versicherungen sind ein wichtiger Impulsgeber für die österreichische Wirtschaft.”
FINANCENET Redaktion 23.04.2021

Assekuranzen trotzten Virus

Solides Prämienwachstum in der Krankenversicherung und den Sparten ­Schaden/Unfall; die Digitalisierung bleibt weiterhin im Fokus.

••• Von Helga Krémer

WIEN. „Insgesamt verzeichnete die österreichische Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum der Prämieneinnahmen von 1,6 Prozent auf 18 Milliarden Euro”, so Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

Die österreichische Versicherungswirtschaft hat also trotz der Coronakrise einmal mehr ihre Solidität und wirtschaftliche Kontinuität unter Beweis gestellt. Über 50 Mio. aufrechte Verträge haben wir Österreicher laut VVO bei heimischen Versicherungen abgeschlossen, 15,6 Mrd. € (2019: 14,9 Mrd. €) an Leistungen aus unseren Verträgen ausbezahlt bekommen – aus Lebensversicherungen, aus einer privaten Krankenversicherung oder als Leistung aus der Sparte Schaden/Unfall.

Leben & Zukunftsvorsorge

Bei den Lebensversicherungen ging das Prämienvolumen 2020 um 1,4% auf rund 5,4 Mrd. € zurück. Die laufenden Prämien sanken mit einem Aufkommen von 4,7 Mrd. € um zwei Prozent.

Die Einmalerläge verzeichneten mit 0,7 Mrd. € dagegen ein Plus von 2,7%. Bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge bleiben die Verträge mit rund 1 Mio. stabil, das Prämienvolumen beläuft sich auf rund 0,8 Mrd. €. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 7,8 Mrd. € an Kunden der Lebensversicherung ausgezahlt, das entspricht einem Wachstum von acht Prozent. (Nicht erfasst sind die Zuführungen zu Rückstellungen für künftige Leistungen bzw. Gewinnbeteiligungen.)

Private Krankenversicherung

Im Vorjahr wurden Leistungen in Höhe von 1,4 Mrd. € ausbezahlt, was einem Rückgang von 3,2% entspricht. (Nicht erfasst sind die Zuführungen zu Rückstellungen für künftige Leistungen bzw. Gewinnbeteiligungen.) Die Prämieneinnahmen erhöhten sich um 3,9% auf 2,4 Mrd. €.

Die private Krankenversicherung versteht sich in Österreich als komplementärer Partner der gesetzlichen Krankenversicherung. Über die Sonderklassehonorare trage sie wesentlich zum Erhalt erstklassiger Medizin bei und leiste damit einen entscheidenden Beitrag zur Qualität des heimischen Gesundheitssystems, heißt es beim VVO.

Schaden-Unfallversicherung

Das Prämienvolumen der Schaden-Unfallversicherung (inklusive Kfz-Haftpflichtversicherung) wuchs 2020 auf 10,2 Mrd. € und zeigt somit eine Steigerung von 2,6%. Die Leistungen in der Schaden-Unfallversicherung liegen mit 6,4 Mrd. € auch im Jahr 2020 auf hohem Niveau; im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie um 2,6%.

„Gerade in Krisenzeiten zeigt sich einmal mehr, dass Versicherungen ihre Kundenversprechen einhalten und sowohl für Privatkunden als auch Firmenkunden verlässliche Partner sind”, sagt VVO-Präsident Robert Lasshofer und erinnert an einen höchst willkommenen Effekt: „Darüber hinaus wirken sie auch stabilisierend auf die Finanzmärkte, da sie langfristig Vermögenswerte von über 110 Milliarden Euro in Staatsanleihen, Immobilien, Beteiligungen oder Aktien investieren und somit ein wichtiger Impulsgeber für die österreichische Wirtschaft sind.”

Verlässliche Partner

Als „Fels in der Brandung” haben die österreichischen Versicherungen dem VVO zufolge ihre Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft erneut erfolgreich bestätigt.

Und was meinen unsere heimischen Assekuranzen zum vergangenen Jahr, abgesehen davon, dass es ein extrem herausforderndes war? Gesetzt wurde vor allem auf Service und Digitalisierung – im Sinne von digitalen Angeboten und Serviceleistungen. Die Vienna Insurance Group revolutioniert etwa mit ihren Gesellschaften Wiener Städtische und Donau (als erste überhaupt in Österreich) mittels Blockchain und dem Schweizer Start-up Versicherix das Versicherungsgeschäft.

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