WIEN. Die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute erzielten im 1. Halbjahr 2021 ein Periodenergebnis in der Höhe von 3,7 Mrd. € und konnten damit das Ergebnis aus dem 1. Halbjahr 2020 vervierfachen, meldet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Die starke Erhöhung des Halbjahresergebnisses ist vorrangig auf durch die Covid-19-Pandemie bedingten starken Schwankungen bei Wertminderungen und Rückstellungenzurückzuführen.
Zuwachs auf allen Ebenen
Zum Vergleich betrug das Periodenergebnis im 1. Halbjahr 2019, also vor der Pandemie, 3,5 Mrd. €. Die aggregierten Betriebserträge lagen im 1. Halbjahr 2021 um 880,4 Mio. € bzw. 7,4% über dem Vorjahreswert. Positiv auf die Betriebserträge wirkten sich sowohl der Anstieg des Handelserfolgs und des Bewertungsergebnisses (+420 Mio. €) als auch der Anstieg des Provisionsergebnisses (+371 Mio. €) aus.
Das aggregierte Betriebsergebnis ist um 1,7 Mrd. € bzw. 50,6% gestiegen. Dies ist vorrangig auf den Rückgang bei den Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten inkl. Firmenwert, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Beteiligungen um 757 Mio. € zurückzuführen, so die Nationalbanker.
Kräftiger Anstieg
Insgesamt wurde ein Anstieg beim aggregierten Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen um 2,9 Mrd. € bzw. 322,1% verzeichnet.
Neben dem gestiegenem Betriebsergebnis wirkt sich vor allem der Rückgang der Wertminderungen bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und erteilten Zusagen und Garantien (–1,4 Mrd. €) und der gestiegene Anteil des Gewinns aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind (+438 Mio. €), auf das Periodenergebnis aus, sagt die Oesterreichische Nationalbank.
Dieser deutliche Rückgang der Wertminderungen auf annähernd das Vorpandemieniveau ist auf einen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 verbesserten wirtschaftlichen Ausblick zurückzuführen. (rk)