••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Ein Vorschlag der Wirtschaftskammer Wien (WKW)findet jetzt seinen Weg zur Umsetzung: Die „Antragslose Einkommenssteuererklärung” entlastet mehr als 200.000 Unternehmer und wird zusätzlich auch noch die Bürokratie reduzieren. Allein in Wien wären laut Wiener Kammer mehr als 50.000 Kleinstbetriebe betroffen. Diese Maßnahme bedeutet aber auch eine Entlastung für die Finanzverwaltung durch den Wegfall von über 200.000 eingereichten Veranlagungen.
Ende komplizierter Formulare
Das WK Wien-Modell sieht vor, dass die Unternehmer beim Finanzamt nur noch ihren Jahresumsatz melden, der Einkommenssteuerbescheid wird dann automatisch vom Finanzamt erstellt. Aufwendige Buchführung und komplizierte Formulare zur Steuererklärung entfallen. Laut Berechnungen sparen die einzelnen Ein-Personen-Unternehmen durchschnittlich 1.000 € pro Jahr an Steuerberatungskosten.
„Die Wiener Wirtschaftskammer hat diesen Vorschlag an den Herrn Finanzminister deswegen unterbreitet, weil es mit einfachen Maßnahmen zu einer enormen Entlastung unserer Betriebe – eigentlich der Einpersonenunternehmen – führt”, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, und zeigt sich „höchst erfreut” über die Ankündigung von Finanzminister Hartwig Löger, die Idee auch umzusetzen.
100 Millionen Einsparungen …
Neben den direkten Auswirkungen auf EPU und Finanzbehörde wird sich das Modell der antragslosen Einkommenssteuererklärung auch positiv auf die Wirtschaftsleistung auswirken: Experten rechnen, dass 100.000 Unternehmer österreichweit rund 100 Mio. € durch den Entfall von Steuerberatungskosten einsparen.
… fließen in den Konsum
Fließt dieser Betrag in den Konsum, dann entstehen eine Wertschöpfung von 140 Mio. € und 1.800 neue Jobs, wovon auf Wien 28 Mio. € und 360 Arbeitsplätze entfallen. Viele Unternehmer werden aber auch ins Unternehmen investieren oder Rücklagen bilden. Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensdauer von Kleinunternehmen, so Ruck.