Blechen tut weh
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Die chinesischen Unternehmen knausern ordentlich bei Rechnungen – bis Geld fließt, dauert es im Schnitt 92 Tage.
FINANCENET reinhard krémer 24.05.2019

Blechen tut weh

Wenn’s ums Bezahlen geht, geht die rote Laterne an China, die Südeuropäer erfüllen gern Klischees, Österreich unter „Top 10”.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die sogenannten Days of Sales Outstanding (DSO) – also die Forderungslaufzeit zwischen Rechnungslegung und der tatsächlichen Bezahlung – waren 2018 mit weltweit durchschnittlich 65 Tagen einen Tag kürzer als noch im Jahr davor. 2017 hatte allerdings den höchsten Stand seit zehn Jahren markiert. Die leichte Verbesserung des Zahlungsverhaltens dürfte sich auch 2019 fortsetzen, meint man beim Kreditversicherer Acredia. Weltweit müssen Unternehmen in der Elektronikbranche (89 Tage) sowie im Maschinenbau (86) und Baugewerbe (82) besonders lange auf ihr Geld warten.

Zahlen? Bitte warten!

Letztere Branche war 2018 zudem von der höchsten Anzahl an Großpleiten betroffen: Im vergangenen Jahr meldeten weltweit 51 große Bauunternehmer Insolvenz an. Unternehmen müssen in China im Schnitt 92 Tage auf ihr Geld warten; dahinter liegen Griechenland (90), Italien (86), Marokko (84), die Türkei (79) und Spanien (78). Besser ist es in Saudi-Arabien (77 Tage), Taiwan (74), Frankreich und Portugal (je 73). Österreich landet mit durchschnittlich 49 Tagen gemeinsam mit Neuseeland (47) und Südafrika (48) in den „Top 10”, noch vor der Schweiz (50) und Deutschland (54).

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