••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Blockchain, eine innovative Technologie und als Rückgrat der digitalen Währung Bitcoin entstanden, wird in den kommenden Jahren verstärkt Einzug in die Finanzbranche halten und die digitale Transformation der Geschäftsmodelle zusätzlich verstärken, so die Roland-Berger-Studie „Enabling decentralized, digital and trusted transactions – Why blockchain will transform the financial services industry”.
Direkt-Transaktionen
Denn durch Blockchain erhalten viele Nutzer Transaktionsmöglichkeiten mit Netzwerken, in denen sie Informationen austauschen und Geschäfte abwickeln können. Finanztransaktionen, die bislang über Intermediäre liefen, können künftig direkt zwischen den Beteiligten abgewickelt werden. Das World Economic Forum geht davon aus, dass bis 2025 insgesamt zehn Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts mithilfe dieser Technologie abgewickelt werden.
„Blockchain wird die Art, wie weltweit Geschäfte gemacht werden, verändern”, prognostiziert Michael Hilbert, Partner von Roland Berger in Wien. „Die Technologie und ihre breiten Einsatzmöglichkeiten erlauben es, etwa bei Handelstransaktionen oder Vertragsabschlüssen auf vermittelnde Institutionen oder Treuhänder zu verzichten. Dadurch können Finanzinstitute Kosten sparen und neue Geschäftsmodelle entwickeln.” Die Blockchain-Technologie nutzt eine Vielzahl vernetzter Teilnehmer, um den Verlauf von Transaktionen lückenlos, sicher und rückverfolgbar dezentral abzuspeichern.
Breite Anwendung
Außerdem ist die Anwendung automatisierter Vertragsabwicklungen (Smart Contracts) möglich. „Gerade in der Finanzbranche mit ihren großen Datenmengen, zahlreichen Intermediären und Dienstleistungen, die abgesichert und verifiziert werden müssen, ergeben sich für Blockchain viele Anwendungsmöglichkeiten”, erklärt Hilbert. Durch den Einsatz dieser Technologie kann die Finanzindustrie zudem erheblich Kosten sparen – nicht nur durch den Verzicht auf verschiedene Intermediäre, sondern auch aufgrund der hohen Automatisierung der Prozesse.