BMD-Tipp: Ein Blindflug kann zum Liquiditätsabsturz führen
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Roland Berank, Leiter der BMD Akademie
FINANCENET Redaktion 24.07.2019

BMD-Tipp: Ein Blindflug kann zum Liquiditätsabsturz führen

Kurzfristige Finanzplanung hilft Unternehmen den zeitnahen Überblick zu bewahren.

WIEN. Gut 90 % der österreichischen Unternehmen haben keinen kurzfristigen Finanzplan – dies bedeutet, dass sie kaum auf ihre Liquidität achten. „In der Praxis werden in vielen Unternehmen monatlich kurzfristige Erfolgsrechnungen erstellt (wenn überhaupt), aus denen aber nur der Gewinn oder Verlust ersichtlich ist“, erklärt Roland Berank, Leiter der BMD Akademie. „Gefährlich wird es für ein Unternehmen dann, wenn es wohl Gewinne schreibt, aber die Liquidität am Ende ist. Der Grund für diese Schieflage sind Forderungen, die nicht rasch eingetrieben werden, jedoch Mitarbeiter, Steuern, Lieferanten, Banken usw. bedient werden müssen. Nicht fristgerechte Finanzierungen führen ebenfalls zu massiven Liquiditätsstockungen oder Ausfällen.“

Kurzfristiger Finanzplan & Bonitätsanalyse
Mit dem kurzfristigen Finanzplan von BMD (vorausplanend aus IST-Daten der tagfertigen Buchhaltung über 12 Wochen bzw. drei Monate), haben Unternehmen die geplante und reale Liquidität immer im Fokus und sehen, ob es einen Liquiditätsbedarf oder Überschuss gibt. Ermittelt werden dabei die Zahlungsflüsse, z. B. nach Kalenderwochen anhand der offenen Posten. Dabei werden die effektiven Zahlungsgewohnheiten aus der Zahlungsvergangenheit des Kunden errechnet und ein Schnitt daraus ermittelt. So ist eine realistischere Prognose möglich als bei der Ermittlung nach den Wunschzahlungszielen. Zudem kann ein Kunde als Skonto- oder Nettozahler oder mit Hilfe der Bonitätsanalyse laut durchschnittlichem oder gewichtetem Zahlungsziel eingestuft werden. Darüber hinaus können auch manuell Zahlungen erfasst bzw. Kunden und einzelne Rechnungen für Berechnungen gesperrt werden. Der ausgewiesene Bonitätsindex (100 = sehr gut, 600 = sehr schlecht) orientiert sich von seiner Darstellung her an denen von professionellen Auskunfteien. Die Bonitätsanalyse lässt sich auch hervorragend als Frühwarninstrument zur Erkennung von Zahlungsausfällen einsetzen.

Kurzfristiger Finanzplan - Personenkonten
Die kurzfristige Finanzplanung mit Darstellung des Mittelbedarfs oder Überschusses in max. 12 Folgeperioden ist damit möglich. Die Perioden können Tage, Kalenderwochen oder auch Dekaden sein. Die Werteermittlung erfolgt aus den Kunden-/Lieferanten-Konten und aus zeitlich abzugrenzenden Zahlungsverpflichtungen, wie Personalkosten, Finanzamt usw. Als Ergebnisse erhalten die Finanzplaner die Entwicklung des Girokontos mit und ohne Berücksichtigung des verfügbaren Bankrahmens in dem von ihnen festgesetzten Zeitraum.

Highlights
Mit dem Sperrkennzeichen behalten die Unternehmen die Kontrolle über ihre Kunden, weil sie sowohl Kunden als auch einzelne Rechnungen für die Berechnung sperren können. Die Daten werden aus der Finanzbuchhaltung übernommen und können beliebig ergänzt werden. Für diverse Ausgaben (Strom, Miete) sind spezielle Zahlungspläne definierbar. Mit dem Kunden individuell festgelegte Ratenvereinbarungen können zusätzlich hinterlegt werden. Erfassbar sind auch manuelle Zahlungen. (red)

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