WIEN. Die digitale Transformation in der Versicherungsbranche schreitet immer schneller voran, zeigt eine Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Dazu wurden sechs der größten europäischen Versicherungsunternehmen mit Kunden in insgesamt 90 Ländern und rund 320.000 Mitarbeitern befragt. Hürden für ihr Wachstum sehen die Befragten vor allem in der digitalen Transformation: Der technologische Wandel stellt für 86% der Versicherer die größte Herausforderung dar.
Entsprechend setzen die Versicherungen das Thema Digitalisierung ganz oben auf ihre jeweilige strategische Agenda. Darüber hinaus planen zwei Drittel die Einführung neuer, agiler Arbeitsmethoden. Lediglich 50% sehen in diesem Kontext die Notwendigkeit, auch ihre IT-Altsysteme grundlegend anzupassen.
Budgets neu aufgeteilt
Mit Blick auf die Budgetverteilung bei digitalen Technologien zeigt sich eine deutliche Verkürzung der Investitionszyklen. Auch die Investments unter den Versicherern verschieben sich: Während die Befragten in den letzten drei Jahren noch vorrangig in Self-Service-Plattformen (26% des Budgets), Data Services (23% des Budgets) und robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA; 14% des Budgets) investierten, fließt das Geld in den nächsten drei Jahren in andere Anwendungsfelder.
Bei der Planung stehen jetzt Data Analytics (28% des Budgets), KI (21% des Budgets) und Cloud Computing (15% des Budgets) ganz oben auf der Liste.
Der M-Faktor und das Mindset
Als größte Hürden auf dem Weg zu einer vollständig digitalen Organisation identifizieren die Befragten vor allem „menschliche Faktoren”: Auf Platz eins setzen die Versicherer ein unflexibles Mindset bzw. eine wenig veränderungsfreundliche Unternehmenskultur; darauf folgt der Mangel an Digitalkompetenzen und entsprechenden Fachkräften, noch vor der hohen Komplexität digitaler Projekte.„Versicherungsunternehmen müssen nun eine Art Polarstern, eine übergreifende Richtung für alle Maßnahmen der digitalen Transformation definieren und Leuchtturmprojekte mit schnell erreichbaren Etappenzielen kombinieren”, sagt Thomas Windhager, PwC Österreich. (rk)