Den Daumen hoch
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Experten der Erste Research erhöhen Inflationsprognose für 2021 von +2,4% auf +2,5% und für 2022 von +1,9% auf +2,1%.
FINANCENET Redaktion 22.10.2021

Den Daumen hoch

Erste Group Research ortet in Österreich eine kräftige Erholung und eine leicht höhere Inflation.

WIEN. Ende September 2021 veröffentlichte die Statistik Austria eine deutliche Abwärtsrevision der historischen Daten für das österreichische Wirtschaftswachstum.

Das BIP-Wachstum wurde für jedes Quartal 2020 nach unten revidiert, was zu einer erheblichen Verschlechterung der Schätzung für das Gesamtjahr 2020 von –6,2% auf –6,7% führte, meldet das Erste Group Research. Gleichzeitig wurde das BIP-Wachstum im 2. Quartal 2021 von +12% auf +12,8% nach oben revidiert.
Besonders stark entwickelten sich die Exporte (+34,6% im Jahresvergleich) und die Bruttoanlageinvestitionen (+15,4% Jahresvergleich), was zum Teil mit den Basiseffekten aus der Aufgliederung aller BIP-Komponenten im 2. Quartal 2020 zu erklären ist. Allein diese Revisionen der historischen Daten hat die BIP-Prognose für 2021 um ca. 0,3 Prozentpunkte nach oben gedrückt.

Widerstandsfähigkeit

Darüber hinaus hat die österreichische Wirtschaft einmal mehr ihre erstaunliche Widerstandsfähigkeit und Fähigkeit zu einer kräftigen und raschen Erholung unter Beweis gestellt, indem sie sich in den Sommermonaten stärker als erwartet erholt hat. Laut dem wöchentlichen BIP-Indikator der Oesterreichischen Nationalbank bewegt sich die Wirtschaftsleistung seit Mitte Juli auf dem Vorkrisenniveau.

Günstige Exportentwicklung

Dies wurde zu einem großen Teil durch die sehr günstige Entwicklung der Exporte erreicht. Zunächst haben Exporte (ohne Tourismus; Anm.) das Wirtschaftswachstum bereits seit Herbst 2020 unterstützt. Im August 2021 haben sich auch die Tourismusexporte (starke Nächtigungszahlen ausländischer Touristen, vor allem aus Deutschland und den Niederlanden) dem Vorkrisenniveau angenähert.

Vor diesem Hintergrund „haben wir unsere Prognosen sowohl für 2021 als auch für 2022 nach oben korrigiert. Wir erwarten nun ein BIP-Wachstum von +4,4% im Jahr 2021 (vorher +3,8%) und eine leichte Beschleunigung auf +4,6% im Jahr 2022 (vorher +4,3%)”, so die Erste Group-Experten. Aufgrund des anhaltenden Anstiegs der Energiepreise erwartet man eine leicht höhere Inflationsrate. (rk)

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