WIEN. „Finanzielle Vorsorge ist den in Österreich lebenden Menschen ein wichtiges Anliegen, doch tatsächlich treffen immer weniger der Befragten konkrete Maßnahmen. Vor allem ist aber auch ein Wissensdefizit bei Finanz- und Veranlagungsthemen zu beobachten. Finanzwissen darf kein Privileg weniger sein, umso wichtiger ist der möglichst einfache Zugang zu entsprechender Bildung und Beratung”, sagt Peter Eichler, Vorstand für Personenversicherung bei der Uniqa Insurance Group AG, bei der Präsentation der Ergebnisse der Finanzvorsorge-Studie, die von Uniqa und Raiffeisen Versicherung bereits zum dritten Mal in Auftrag gegeben wurde.
Mehr als zwei Drittel (71%) der Befragten zwischen 16 und 60 Jahren halten finanzielle Vorsorge für wichtig, zeigt die Studie. Gleichzeitig sinkt der Anteil an Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre finanzielle Vorsorge getroffen haben.
Informationsdefizite
2021 lag dieser noch bei 44%, 2022 bei 41% und 2023 nur noch bei 37%. Nur die Hälfte (52%) der befragten Personen gibt auch an, zu wissen, wie und wo man sich entsprechend informieren kann. Über alle Generationen hinweg schätzen etwa 30% das eigene Wissen zu Finanz- bzw. Veranlagungsthemen als niedrig ein.
Gen Z staubt kräftig ab
Im Generationenvergleich profitiert die Gen Z am meisten von Beiträgen zur eigenen finanziellen Vorsorge durch ihre Eltern oder auch Großeltern. Bei knapp zwei Dritteln wird bzw. wurde sie zumindest teilweise von den Eltern übernommen (Gen Z 63%, Gen Y 29%, Gen X 16%, Baby Boomer 12%), bei über einem Drittel der jungen Generation (36%) sogar komplett oder zum Großteil.
Weitere Ergebnisse der Studie mit insgesamt 4.000 Interviews in ganz Österreich (MindTake Research): 37% der Befragten sagen, dass die zweithäufigste Sparform nach Banken und Versicherungen immer noch das Bargeld „unter dem Kopfpolster daheim” sei.
Die Prämieneinnahmen im Lebensversicherungsgeschäft sanken in ganz Österreich von drei Mrd. € jährlich auf jetzt zwei Mrd. €, so der Uniqa-Vorstand. Die staatliche Förderung der Privaten Vorsorge ist kaum wirksam. Und: Finanzbildung schon in sehr frühem Alter wäre dringend nötig, sagt Eichler. (rk)