••• Von Reinhard Krémer
In den ersten drei Quartalen stieg die Zahl der Insolvenzen bei eingetragenen Unternehmen in Österreich auf insgesamt 2.671 Fälle – ein Anstieg von 33% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung von Dun & Bradstreet.
Die Gründe für diesen Anstieg liegen in der anhaltenden Industriekrise, einem Rückgang der Exporte und schwachem Konsumverhalten. Zusätzlich verschärfen hohe Energiepreise, steigende Löhne und wirtschaftliche Probleme des Handelspartners Deutschland die Lage.
Anstieg durch die Bank …
In nahezu allen Bundesländern Österreichs stiegen die Insolvenzzahlen im Jahr 2024 an.
Besonders auffällig ist Vorarlberg, wo sich die Zahl der Insolvenzen mit einem Anstieg von 103% auf insgesamt 69 Fälle mehr als verdoppelte.
Auch das Burgenland (+61%), Niederösterreich (+47%), Oberösterreich (+40%) sowie die Steiermark und Salzburg (jeweils +37%) verzeichneten Zuwächse deutlich über dem nationalen Durchschnitt.
Tirol entsprach mit 33% genau dem österreichischen Durchschnitt.
Wien, mit der landesweit höchsten Zahl an Insolvenzen (1.179 Fälle), verzeichnete einen Zuwachs von 26%. Einzig Kärnten bildete eine Ausnahme und verzeichnete einen Rückgang der Insolvenzen um lediglich fünf Prozent.
… und in allen Sektoren
Die Zahl der Insolvenzen stieg in allen Branchen deutlich an. Besonders stark betroffen waren Immobilienmakler und -verwaltungen mit einem Anstieg von 62%, gefolgt von Personalvermittlern (+50%), dem Autogewerbe (+48%) und dem Baugewerbe (+40%). Im Dienstleistungssektor fiel der Anstieg hingegen moderater aus.
Die höchsten Zuwächse verzeichneten hier persönliche Dienstleistungen (+16%), IT-Services (+18%) und diverse Dienstleistungen (+19%).
Kleines Plus bei Gründungen
Auch die Unternehmensgründungen in Österreich stiegen in den ersten drei Quartalen 2024 leicht mit einem Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Neugründungen entwickelten sich in fünf Bundesländern positiv: Kärnten und Vorarlberg verzeichneten jeweils einen Zuwachs von vier Prozent, gefolgt von Wien und Oberösterreich mit drei Prozent sowie Salzburg mit einem Prozent. In Niederösterreich blieben die Neugründungen auf Vorjahresniveau.
Im Gegensatz dazu sanken die Zahlen in Tirol und der Steiermark um jeweils zwei Prozent sowie im Burgenland um drei Prozent.