München. Bei Regen warten die Betreiber von Eiscafés, Freizeitparks, Schani- und Biergärten bang auf Kunden. Damit diese Unbilden nicht mit der Pleite enden, schließen Geschäftsleute in Deutschland zunehmend Versicherungen dagegen ab.
Früher sei dies nur in der Landwirtschaft üblich gewesen, so die Assekuranzen, die für den Wetterschutz inzwischen vor allem von Reiseveranstaltern, aus der Gastronomie, aber auch aus dem Einzelhandel, Anfragen erhalten. Ist der Winter zu warm, kann ein Skigeschäft einpacken. Fällt der Sommer aus, bleibt ein Bademoden-Anbieter auf den Bikinis sitzen.
Eines der 10 größten Risken
„Umfragen zeigen, dass der Klimawandel von Firmen als eines der zehn größten Risiken für ihre Geschäftsentwicklung angesehen wird”, sagt Karsten Berlage, Experte für Wetterversicherungen bei der Allianz Risk Transfer. Auch Energieunternehmen federn Wetterschwankungen in der Regel mit einer Versicherung ab. Gerade für die Wind- und Sonnenenergie sind sie entscheidend für das Geschäft.
HDI in Hannover meldet jedenfalls Erfolge beim Nischenprodukt. Seit Einführung vor vier Jahren habe sich der Umsatz mit „Klimarisk” versechsfacht. Allerdings: Eine Vollkasko-Versicherung für Umsatzausfälle durch die Launen der Natur gibt es nicht – oder sie wäreunbezahlbar. Grundsätzlich richten sich die Kosten nach der Höhe der Eintrittswahrscheinlichkeit.