Die Hypo NOE gibt jetzt an allen Fronten Gas
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FINANCENET reinhard krémer 26.08.2016

Die Hypo NOE gibt jetzt an allen Fronten Gas

Halbjahresergebnis und feines Rating zergehen Hypo NOE-Boss Peter Harold sicher auf der Zunge.

••• Von Reinhard Krémer

ST. PÖLTEN. Die Hypo NOE lässt mit erfreulichen Ergebnissen aufhorchen: Der Konzerngewinn wurde im 1. Halbjahr 2016 beinahe verdoppelt; trotz des schwierigen Zinsumfelds und der herausfordernden regulatorischen Rahmenbedingungen wurde ein Konzernüberschuss von 12,9 Mio. € erzielt. Das freut naturgemäß auch den „General” der Hypo NOE, Peter Harold: „Ein Beweis mehr, dass unsere Strategie – basierend auf Regionalität, Kundennähe und Nachhaltigkeit – richtig ist und Früchte trägt”

Berechtigter Jubel

Die Ergebnisse im Detail zeigen, das der Jubel berechtigt ist. So stiegen die Kundeneinlagen von 3,3 auf 4,2 Mrd. € weiter deutlich an. In Summe erreicht der Periodenüberschuss vor Steuern satte 17,2 Mio. € – das sind um 7,9 Mio. mehr als beim Ergebnis der Vergleichsperiode.

Die guten Zahlen gingen auch an den gestrengen Herren der Rating-Agenturen nicht vorbei: Der Daumen von Standard & Poor’s zeigte bei der Bewertung der Bank im ersten Halbjahr 2016 nach oben und man vergab ein Rating ‚A' mit stabilem Ausblick. Für Peter Harold unterstreicht das die hohe Bonität der Bank und reflektiert damit auch international die Solidität der Niederösterreicher.
Die haben vor einigen Wochen mit Wolfgang Viehauser einen neuen Privatkunden-Vorstand gekürt. Dessen Aufgabe ist es vor allem, die Vertriebsaktivitäten in Österreich zu steuern – mit Schwerpunkt auf Niederösterreich und Wien.

Sonderbereich Kirchen

Neben den Privat- und Firmenkunden wird Viehauser auch für das Geschäft mit der öffentlichen Hand zuständig sein. ­„Zudem gibt es einen Sonderbereich, der sich mit Kirchen und Interessensvertretungen beschäftigt”, so der Hypo NOE-Privatkunden-Vorstand.

Die derzeitige Zinssituation ist für Viehauser, wie für alle Banker, problematisch: „Die aktuellen Negativ-Zinsen sind für die Banken und alle Sparer ein großes Problem. Wie soll man beispielsweise einem Kind erklären, dass es sparen soll, wenn es am Ende der Sparperiode kaum mehr herausbekommt, als es am Anfang reingelegt hat?”

Abwarten und Tee trinken …

Kunden würden oft abwarten, ob sich die Zinssituation nicht doch noch ändern würde: „Dieses Abwarten merkt man auch daran, dass die Kunden sehr kurzfristig veranlagen. Es liegt viel Geld auf ‚Täglich-fällig-Konten', obwohl es von Anfang an länger veranlagt hätte werden können.”

Das macht die Situation auf Dauer nur schlimmer, so Viehauser: „Das Problem ist, dass man nicht sieht, dass das Geld weniger wird. Allein von der Zahl her wird es sogar eine Spur mehr, weil Sie ja Zinsen bekommen. Erst wenn man die Inflation gegenrechnet, wird es weniger; das ist dann in der Kaufkraft merkbar.”
An der Online-Banking-Front sieht Viehauser keine Gefahr für seine Regionalitäts-Strategie: „Für wesentliche Themen suchen die Kunden doch das Gespräch mit ihren Bankbetreuern.”

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