Die Konjunktursonne scheint über Österreich
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FINANCENET Redaktion 23.11.2018

Die Konjunktursonne scheint über Österreich

Trotz zunehmender Unsicherheiten zeichnet sich für die kommenden Monate kein wirtschaftlicher Einbruch ab.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Erneut gute Nachrichten aus der Wirtschaft: Nach dem stetigen Rückgang seit dem Jahresbeginn hat sich die Konjunkturstimmung in Österreich mittlerweile auf einem konstant hohen Niveau stabilisiert.

„Die stabil hohen Werte unseres Konjunkturindikators zeigen, dass der heimische Konjunkturmotor noch rund und mit hoher Drehzahl läuft. Trotz zunehmender Unsicherheiten zeichnet sich für die kommenden Monate kein wirtschaftlicher Einbruch ab”, meint UniCredit Bank Austria- Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Indikator über Mittelwert

Der aktuelle UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator liegt zwar deutlich unter den Rekordwerten rund um den Jahreswechsel, übersteigt aber den langjährigen Mittelwert. Wenn auch der Höhepunkt des laufenden Konjunkturzyklus überschritten ist, die Wirtschaftsdynamik liegt in Österreich weiterhin über dem Potenzialwachstum, das die Ökonomen der UniCredit Bank Austria auf rund 1,7% schätzen.

Geißel Protektionismus

„Während die Inlandsnachfrage der österreichischen Wirtschaft weiterhin viel Schwung verleiht, beginnen die steigenden politischen Unsicherheiten und der zunehmende Protektionismus im globalen Handel das Export­umfeld immer mehr zu beeinträchtigen”, so Bruckbauer.

„In den einzelnen Wirtschaftsbereichen zeigen sich daher auch sehr unterschiedliche Stimmungstrends: Der ungebrochenen Hochform der Bauwirtschaft und dem erneuten Anstieg im Dienstleistungssektor steht im Oktober ein Rückgang in der Industrie gegenüber.” Weitere Erkenntnisse des Konjunkturbarometers: Die Herausforderungen im Exportumfeld belasten die Industriestimmung in Österreich, doch binnenwirtschaftliche Bereiche bleiben weiter in Hochstimmung.
Das höchste Wachstum des laufenden Konjunkturzyklus wird 2018 erreicht; der prognostizierte Wert liegt bei 2,7% für das heurige Jahr. Die Aussichten für das kommende Jahr sind etwas niedriger. Ein schwächeres Exportumfeld und eine nachlassende Unterstützung durch die Geldpolitik dämpfen die Wachstumsaussichten für 2019 auf 1,9% – nach vier Jahren zum ersten Mal also wieder ein Wert unter zwei Prozent.

Öl soll bald billiger werden

Bei der Inflation 2018/19 werden jeweils zwei Prozent im Jahresdurchschnitt erwartet, doch ein niedrigerer Ölpreis sorgt für leicht sinkende Tendenz ab Jahresmitte 2019.

Die Arbeitslosenquote wird sich 2019 nur moderat auf 7,5% (österr. Definition; Anm.) verringern und liegt damit weiterhin klar über dem Wert von 5,9% vor dem Beginn der Finanzkrise.

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