Die Prognosen von Österreichs Top 3
© Erste Bank/Christian Wind
BranchenprimaDie Erste Group will im heurigen Geschäftsjahr ihren Netto­gewinn erhöhen.
FINANCENET Redaktion 23.04.2021

Die Prognosen von Österreichs Top 3

Vorsichtiger Optimismus, gepaart mit großen Unsicherheiten unserer herausfordernden Zeit.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Vergangenes Jahr sahen sich die Banken gezwungen, bedingt durch Corona ihre Prognosen und Pläne zumindest anzupassen – so sie nicht gänzlich widerrufen wurden. Und heuer?

Ausblick der Erste Group

Die Erste Group hat sich für das Jahr 2021 das Ziel gesetzt, den Nettogewinn zu erhöhen. Dieser liegt 2020 bei 783,1 Mio. €, minus 46,7% im Vergleich zu 2019. Eine wirtschaftliche Erholung in allen Kernmärkten sowie, darauf aufbauend, ein Rückgang der Risikokosten und eine Verbesserung im Betriebsergebnis wären Voraussetzung. Allerdings: Eine Fortsetzung oder weitere Verschärfung der behördlichen Covid-19-Maßnahmen sowie potenzielle politische, regulatorische oder wirtschaftliche Risiken können diese Zielerreichung erschweren.

Bei der Erste Group wird von einer positiven Wirtschaftsentwicklung ausgegangen; diese sollte sich 2021 in den CEE-Kernmärkten der Erste Group in Wachstumsraten (reales BIP-Wachstum) von drei bis knapp sechs Prozent widerspiegeln.

Obwohl in einem schwer vorhersagbaren Umfeld herausfordernder, strebt die Erste Group 2021 ein stärkeres Wachstum bei den Betriebserträgen als bei den Kosten an und rechnet im Jahr 2021 mit einem Anstieg im Betriebsergebnis.


Ausblick der RBI

Für das Gesamtjahr 2021 wird bei der RBI aufgrund der ungünstigen Ausgangsbedingungen (schwaches Winterhalbjahr 2020/21) von einer teilweisen Aufholung (BIP real: 3,5%) des vorangegangenen BIP-Rückgangs ausgegangen. Ein Vor-Corona-Niveau (Q4 2019) hält die RBI jedoch erst im Verlauf des Jahres 2022 für möglich.

Für die erste Hälfte des Jahres 2021 erwartet die RBI ein geringes Kreditwachstum, das in der zweiten Jahreshälfte anziehen sollte, und für heuer eine Verbesserung des Konzern-Return-on-Equity; mittelfristig sollten elf Prozent drin sein. Apropos mittelfristig: Ebendieses Ziel einer CET1 Ratio von rund 13% wurde von der RBI bestätigt.

Ausblick Bank Austria

Die Bank Austria prognostiziert eine Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte 2021; mit einer hohen Dynamik ab dem Spätsommer sei ein Wirtschaftswachstum von rund drei Prozent im Jahr 2021 zu erwarten. Damit werden die Verluste durch die Pandemie gesamtwirtschaftlich voraussichtlich aber erst im Verlauf 2022 aufgeholt worden sein.

Die Entwicklung bei Finanzierungen und bei Einlagen sieht die Bank Austria abhängig von der Entwicklung der Pandemie und dem Tempo der erwarteten Erholung. Die Nachfrage nach Firmenkrediten solle zwar spürbar nachlassen, aber detto Zuwächse verzeichnen: Der Fokus der Unternehmen rücke von der Liquiditätsabsicherung wieder gen Investitionsfinanzierung.

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