Faster Finance
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Die Frage, wie das Match „Mensch gegen Maschine” ausgehen wird, teilt Großanleger in zwei Lager.
FINANCENET Redaktion 19.10.2018

Faster Finance

Technologischer Fortschritt wird Finanzindustrie in den nächsten Jahren umgestalten – Nachholbedarf weltweit.

••• Von Reinhard Krémer

LONDON/WIEN. Im Bereich der Finanzindustrie wird kein Stein auf dem anderen bleiben: Knapp drei Viertel der institutionellen Investoren weltweit erwarten, dass der technologische Fortschritt den Sektor bis 2025 umgestalten wird, obwohl ein Großteil im Umgang mit neuen Technologien erst am Anfang steht, wie die aktuelle Fidelity Global Institutional Investor Survey mit mehr als 900 Befragten in 25 Ländern zeigt.

Fortschritt macht präziser

Die Investoren gehen davon aus, dass mit dem Fortschritt der neuen Technologien Entscheidungen schneller, effizien-ter und präziser fallen werden. Global gesehen, glauben 62% der Befragten, dass Handelsalgorithmen und ausgefeilte, quantitative Modelle die Märkte noch effizienter machen. 80% sind überzeugt, dass die Blockchain und ähnliche Technologien die Industrie komplett umkrempeln werden.

KI auf allen Ebenen

Künstliche Intelligenz wird dabei einen starken Effekt auf die Industrie haben. Viele der Befragten gehen davon aus, dass sie zukünftig KI in mehreren Bereichen einsetzen werden, und nennen dabei die Optimierung der Vermögensallokation (69%), die Bereiche Monitoring, Evaluierung, Portfolio-Performance und Risikomanagement (67%) und sogar an die Verwaltung von Kundenportfolios ohne Asset Manager (39%).

Großer Nachholbedarf

Vollständig in ihre Investmentprozesse integriert ist KI jedoch nur bei ca. zehn Prozent der Befragten. Fast zwei Drittel (66%) gaben an, KI bisher nicht zu nutzen. Das Interesse, künftig von KI zu profitieren und diese einzusetzen, ist jedoch vorhanden.

Institutionelle Investoren sind jedenfalls bei der Frage, wie das Match „Mensch gegen Maschine” ausgehen wird, uneinig: Mehr als die Hälfte glaubt zwar, dass die Technologie traditionelle Investmentaufgaben ersetzen wird; andererseits betonen viele die anhaltende Bedeutung des menschlichen Faktors, und die Mehrheit (60%) ist sich sicher, dass KI eher zum Entstehen neuer Aufgabengebiete und zur Aufwertung bereits bestehender Tätigkeiten führen wird, anstatt diese zu ersetzen.

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