Financial Breakfast
© Martina Zuber
Florian Hosemann (l.) und Robert Sobotka
FINANCENET Redaktion 05.12.2025

Financial Breakfast

Das FMVÖ-Motto war diesmal: „Die Bankfiliale: Unnötiger Kostenfaktor oder wichtiges Kundenbindungsinstrument“.

WIEN. Beim FMVÖ Financial Breakfast im Café Landtmann präsentierte Robert Sobotka die aktuellen Ergebnisse des Banken-Filial-Checks 2025. Die umfassende Telemark Marketing-Studie basiert auf Testbesuchen in insgesamt 70 Wiener Filialen von sieben Banken. Bewertet wurden dabei alle entscheidenden Kontaktpunkte – vom Außenauftritt über die Filialgestaltung bis hin zur Serviceorientierung der Mitarbeitenden vor Ort. Im Anschluss wurde unter anderem mit Florian Hosemann, Regionalleiter der Erste Bank Österreich, darüber diskutiert, welchen Stellenwert den Bankfilialen heute und in Zukunft zu teil kommt.

Die Bankfilialen im Test
Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild der Wiener Filiallandschaft. Der Außenauftritt der Standorte wurde insgesamt positiv wahrgenommen: Erreichbarkeit, Sichtbarkeit und Barrierefreiheit funktionierten meist gut. Auch die Selbst­bedienungszonen und Schalterbereiche hinterließen insgesamt einen gepflegten Eindruck, doch gerade bei Sicherheitsgefühl und Diskretion zeigte sich Optimierungspotenzial.

Besonders aufschlussreich waren die Ergebnisse im direkten Kontakt mit den Mit­arbeitenden. In vielen Filialen fehlte es bereits an der Basis: Eine aktive Begrüßung beim Betreten der Filiale fand nur unregelmäßig statt. Die Wartezeiten waren den Testern oftmals zu lange. Kam es jedoch zu einem Kundengespräch, fiel der allgemeine Eindruck der Mitarbeitenden (Freundlichkeit, Kompetenz sowie verständliche Erklärungen) überwiegend positiv aus. Der Filialcheck 2025 zeigt deutlich, dass Bankfilialen in einigen Bereichen gut aufgestellt sind, jedoch bei mehreren Instituten hinsichtlich Kundenorientierung weiterhin Verbesserungsbedarf besteht.

Die Zukunft der Bankfiliale
Florian Hosemanns meinte, dass die Bankfiliale kein unnötiger Kostenfaktor ist. Vielmehr stehe sie in einem deutlichen Transformationsprozess.
Kunden würden auch künftig physische Standorte beanspruchen, allerdings nur dann, wenn diese echten Mehrwert bieten. Der traditionelle Filialbetrieb müsse sich daher weiterentwickeln. (rk)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL