••• Von Reinhard Krémer
GREENWICH. Sorgen um Chinas Wirtschaft und die Zinspolitik der Fed ließen den Gesundheitsektor in die Knie gehen – und das gleich ordentlich: Die Kurse sanken in der Spitze um 16 Prozent, im Subsektor Biotechnologie sogar um 23 Prozent.
Hillary verschreckt Börsianer
Anschließend versetzte eine Diskussion um die stärkere Regulierung von Arzneimittelpreisen in den USA die Branche in Aufruhr, befeuert durch die Ankündigung von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, den übertrieben starken Preiserhöhungen durch Konzerne ein Ende bereiten zu wollen. In der Folge drehten die Kurse von Pharma-Aktien gleich nochmal weiter ins Minus.
Reaktionen übertrieben
Christophe Eggmann, der bei GAM den JB Health Innovation Fund verwaltet, hat da seine eigene Meinung: „Wir halten die Reaktion des Marktes auf die Nachrichten für übertrieben, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der von den Republikanern dominierte Kongress die Branche in Bezug auf die Preissetzung stärker reguliert, erscheint uns niedrig.” Sämtliche diskutierte Ideen seien in der Vergangenheit bereits einmal gescheitert, selbst als der Kongress von Demokraten dominiert war. Ernste langfristige Konsequenzen für die Branche fürchtet der Experte daher nicht.”
Eggmann sieht einen guten Zeitpunkt für den Einstieg gekommen. So seien die Gewinne für viele Pharmariesen wie zum Beispiel Pfizer im dritten Quartal exzellent ausgefallen.
Billig einkaufen
Die Entwicklung der großen Biotech-Konzerne sieht ähnlich positiv aus: Beispielsweise lagen die Gewinne von Biogen und Gilead im dritten Quartal über den Erwartungen des Marktes. Der Gesundheitssektor werde derzeit zum 18-Fachen der für 2016 erwarteten Gewinne gehandelt: „Wir halten diese Bewertung für sehr günstig.” Er setzt in seinem JB EF Health Innovation Fonds unter anderem auf Aktien von Biogen, Actavis, Salix Pharma, aber auch aufRoche, Novartis und Gilead.