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Fallen AngelDie Krypto­währung Bitcoin verlor in den letzten drei ­Monaten rund 50% an Wert.
FINANCENET Redaktion 13.04.2018

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Aufstieg und Fall: Besitzer von Bitcoins brauchten in den letzten Monaten Nerven aus Stahl.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Wenn’s dem Esel fad ist, geht er auf’s Eis tanzen, lautet ein gern zitierter Spruch im 19. Jahrhundert. Der passt zunächst nicht zu einem Produkt des 21. Jahrhunderts, das in den vergangenen zwölf Monaten einen enormen Anstieg hinter sich brachte und um knapp 1.800% an Wert zulegte – bevor es abwärts ging.

Es ist eher mit der holländischen Tulpenkrise aus dem 17. Jahrhundert vergleichbar; da stiegen die Preise für Tulpenzwiebeln in kurzer Zeit auf ein vergleichsweise extrem hohes Niveau, bevor der Markt zu Beginn des Februars 1637 abrupt einbrach. Das hat der Markt für Bitcoin bisher noch nicht getan, aber doch schon die Hälfte des Kurswerts seit der Spitze im Dezember des Vorjahres eingebüßt. Trotzdem liegt der Gewinn noch immer bei rund 600% – und das in einem Jahr.

Zukunft scheint dunkelgrau

Die Frage, die sich nicht nur viele Bitcoin-Besitzer stellen, ist: Wie geht’s jetzt weiter?

Nun, die Vorzeichen sehen nicht besonders gut aus: Kaum ein maßgebliches Mitglied der internationalen Finanzszene, das sich nicht schon gegen die Kryptowährung geäußert hat – von Nationalbank-Boss Ewald Nowotny bis zu Nobelpreisträger Robert Shiller hat kaum jemand ein gutes Haar an Bitcoin & Co. gelassen. Die große Gefahr ist, dass die Nationalbanken in einer konzertierten Aktion gegen die Kryptowährungen vorgehen – womit das Ende vorprogrammiert wäre. Da hilft auch der Rat eines jungen Bitcoin-Millionärs wenig, der meint, nicht nervös zu werden – schließlich sei es nie einfacher gewesen, schnell reich zu werden …

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